17.06.2019

Senden: Tödlicher Badeunfall am nördlichen Waldsee

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Ein großer Rettungseinsatz hat am Sonntagnachmittag gegen 15.15 Uhr die Ruhe am nördlichen Sendener Waldsee nahe der Eislaufanlage unterbrochen. Spaziergänger hatten vom Ufer bei der Wasserwachtstation aus beobachtet, wie ein junger Mann zunächst im See schwamm. Er soll den Kraulstil angewendet haben, sodass die Beobachter den Eindruck hatten, der Mann könne gut schwimmen. Doch plötzlich ging der Schwimmer, der nach Polizeiangaben zu einer schwimmenden Plattform wollte, unter und tauchte nicht mehr auf. Die Beobachter am Ufer machten sofort zwei Stand-up-Paddler darauf aufmerksam, die in der Nähe ihrem Hobby nachgingen. Wie Ralf Willer, der Einsatzleiter der Wasserrettung, später unserer Redaktion berichtete, verhielten sich die beiden Paddler vorbildlich: Während ein Notruf abgesetzt wurde, hätten die Sportler sofort begonnen, den Untergegangenen zu suchen. Im mehrere Meter tiefen Wasser konnten sie ihn jedoch nicht finden. Als kurz darauf die ersten Einsatzkräfte am See eintrafen, seien die Stand-up-Paddler so lange in der Nähe der vermuteten Untergangsstelle geblieben, bis das erste Boot dort eintraf, sagte Willer. Mit dieser Markierung hätten sie wesentlich dazu beigetragen, dass der Verunglückte später gefunden werden konnte. Der 29-Jährige stirbt bei Badeunfall in Senden Bei der Suchaktion waren insgesamt etwa sechzig Helfer eingesetzt. Von der Feuerwehr Senden und allen Wasserwachtgruppen des Landkreises waren Boote und Wasserretter auf dem See unterwegs. Zur Suche wurden von den Rettungsschwimmern und Tauchern sowohl Schleppstangen als auch alle weiteren der Wasserwacht zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt. Schließlich konnten zwei der Wasserretter, die mit dem zuerst eingesetzten Boot der Feuerwehr Senden zur vermuteten Untergangsstelle gebracht worden waren, den Mann ausfindig machen, ihn an die Wasseroberfläche holen und so schnell wie möglich zum Rettungswagen bringen, der am Ufer wartete. Der inzwischen eingetroffene Rettungshubschrauber aus Ulm brauchte somit nicht mehr eingesetzt zu werden und konnte wieder zurückfliegen. Der verunglückte, 29 Jahre alte Schwimmer – die Polizei bestätigte am Sonntagabend, dass es sich um einen Asylbewerber handelt – wurde zunächst im Rettungswagen am Ufer vom Notarzt behandelt. Schließlich konnte das Fahrzeug mit Blaulicht die Fahrt in eine Klinik antreten, wobei zu erfahren war, dass der Patient „unter laufender Reanimation“ stand. Am frühen Montagmorgen wurde bekannt, dass der Schwimmer nicht überlebte. Nach derzeitiger Kenntnis des Memminger Kriminaldauerdienstes hatte sich der 29-Jährige am Steg entkleidet, war daraufhin ohne sich abzukühlen ins Wasser gesprungen und ging nach einigen Metern unter. Die Ermittler gehen von einer medizinischen Ursache aus. Es gebe bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass der Mann, der aus dem Senegal stammt, nicht schwimmen konnte, teilte die Polizei weiter mit. Text: wis / NUZ-Redaktion-jsn Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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