03.04.2009

Lkr. Neu-Ulm: Feuerwehr rettet 188 Menschen

Brandbekämpfer aus dem Landkreis ziehen Bilanz für 2008 Probleme mit der Fahrerlaubnis, Unsicherheiten beim geplanten Digitalfunk. Damit müssen sich die Feuerwehrleute im Kreis bisweilen herumplagen. Nebenher retten sie Menschen, 2008 waren es 188. PATRICK FAUSS Kreis Neu-Ulm 56 Personen sind im vergangenen Jahr im Landkreis Neu-Ulm bei 270 Brandeinsätzen von Feuerwehrleuten gerettet worden. 32 davon über Feuerwehrleitern. Bei etwa 1850 "technischen Hilfeleistungen", also zum Beispiel bei Auto- oder Gefahrgutunfällen, konnten 132 Personen gerettet werden. 23 Menschen mussten tot geborgen werden. Diese Zahlen gab Kreisbrandmeister Alfred Raible in der Verbandsversammlung von Kreisbrandinspektion und Kreisfeuerwehrverband in der Mehrzweckhalle in Altenstadt bekannt. Die Einsatzzahlen sind gegenüber 2007 von 2841 auf 2686 zurückgegangen. Bei den 70 freiwilligen und sieben Werksfeuerwehren im Landkreis sind zurzeit insgesamt 3378 Männer und Frauen tätig. In der Veranstaltung wurde auch ein neu angeschaffter, 29 000 Euro teurer Feuerlöschtrainer vorgeführt. An diesem Gerät, das einen Brand mittels einer Gasflamme simuliert, sollen Nachwuchsfeuerwehrleute üben, wie ein Brandherd schnell und effektiv erstickt wird. Das in stetigen Übungen und Weiterbildungen angesammelte Wissen wurde im vergangenen Jahr mehrfach auf die Probe gestellt. Eine besondere Herausforderung sei der Brand im Hobelwerk der Firma Ruku in Illertissen gewesen. Diesen haben die Wehren des südlichen Landkreises mit Unterstützung der Dietenheimer Wehr aus dem Alb-Donau-Kreis in den Griff bekommen. Zahlreiche Neu-Ulmer Kräfte waren am 26. Mai im Einsatz, um Flammen und Rauchentwicklung im Recyclingbetrieb Remondis im Ulmer Donautal in den Griff zu bekommen. "Diese Einsätze zeigen die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren auch über die Landesgrenze hinaus", sagte Raible. Noch in diesem Jahr soll das Übungsgelände "Muna" in Straß in Betrieb genommen werden. Der Landkreis habe einen Bunker von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erhalten. Dort könnten die Wehren nun Atemschutzübungen abhalten. Bisher hätten sich 83 Feuerwehrleute für die Übung "Innenangriff im Übungslände Straß" angemeldet. In Sachen Führerscheinproblematik suche die Feuerwehr immer noch nach einer neuen Regelung, damit die Wehrangehörigen mit ihrer bisherigen Fahrerlaubnis auch Feuerwehrfahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen fahren dürfen. Einen geplanten Feuerwehrführerschein für Fahrzeuge bis 4,25 Tonnen - er würde 1000 Euro kosten - lehne der bayerische Feuerwehr-Landesverband ab. Ungeklärt bleibe weiterhin, wann und wie der digitale Funk, der das bisher gut funktionierende analoge System ersetzen soll, eingeführt wird. Die Herstellerfirmen forderten höhere Stückzahlen. Außerdem fehlten verlässliche Aussagen zum Empfang in Gebäuden und zur Zusammenarbeit mit anderen Diensten wie Polizei und Rotem Kreuz. Bis zum Sommer soll eine Entscheidung fallen. Landrat Erich Josef Geßner lobte den Einsatz und das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrangehörigen. 175 000 Euro habe der Landkreis im vergangenen Jahr für die Feuerwehren ausgegeben
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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