21.01.2009

Thalfingen: Wehr setzt auf Fortbildung

Eisrettung und die Technik von Biogasanlagen stehen auf Programm Feuerwehrübungen sind im Winter nur begrenzt möglich. Dennoch bilden sich die Wehrleute fort. Zum Beispiel über die Technik von Biogasanlagen, oder, was bei der Brandursachen-Suche wichtig ist. HELGA MÄCKLE Thalfingen Welchen Hahn muss man zudrehen? Wo ist der Notausschalter für die Biogasanlage? Im Notfall ist es wichtig zu wissen, wie eine Biogasanlage funktioniert, welche Gefahren darin lauern, wenn sie beispielsweise in Brand gerät. Um auf solche Fälle gut vorbereitet zu sein, haben sich am Montag rund 60 Feuerwehrleute aus Thalfingen, Ober- und Unterfahlheim, Nersingen, Straß und Senden über die Technik einer solchen Anlage informiert. Zunächst in der Theorie: Ein Fachmann des Tüv-Süd erklärte den Wehrleuten, wie eine solche Anlage funktioniert und wie der Strom produziert wird, aber vor allem auch, welche Sicherheitseinrichtungen eine solche Anlage haben muss. Anschließend fuhren die Wehrleute nach Seligweiler, wo sie durch die dortige Biogasanlage geführt wurden und sich alles in der Praxis anschauen konnten. "Die Männer hatten viele Fragen, vor allem, was die Technik anbelangt", erzählt Markus Tschiharsch, Kommandant der Thalfinger Wehr. Aber Theorie und Praxis einer Biogasanlage ist nicht das einzige Thema, zu dem sich die Feuerwehrleute fortbilden. "Wir haben vier Veranstaltungen in unserer Winterschulung", berichtet Tschiharsch. So hat ein Thalfinger Feuerwehrmann, der als Ingenieur bei Daimler arbeitet, seinen Kameraden die verschiedenen Autoantriebe erklärt. "Bei einem Unfall kann es wichtig sein, ob man ein Dieselfahrzeug oder ein gasbetriebenes hat", sagt der 35-jährige Tschiharsch, der seit drei Jahren Kommandant der Thalfinger Wehr mit seinen 47 Aktiven ist. Darunter sind übrigens auch vier Frauen. Bei Hybridautos beispielsweise fließt laut Tschiharsch starker Strom. Das sei bei der Bergung eines solchen Fahrzeugs durchaus wichtig. An Silvester übte die Thalfinger Wehr die Eisrettung: In Spezialanzüge gepackt, musste ein Freiwilliger sich in das Loch im Thalfinger See begeben, sein Kamerad robbte auf einem Rettungsbrett an die Stelle und sicherte den "Eingebrochenen", der von den Leuten am Ufer an Land gezogen wurde. "Vor einigen Jahren ist mal ein Kind bei Burlafingen ins Eis eingebrochen, das wir gerettet haben. Dabei ist uns aber auch aufgefallen, dass es bei unserer Eisrettung durchaus noch Dinge zu verbessern gibt", erzählt Tschiharsch. Seither wird die Eisrettung intensiv geübt. Als letzte Fortbildungsveranstaltung steht am 31. Januar ein Vortrag zur Brandursachen-Untersuchung an. Ein Dozent der Polizeischule Ainring wird den Thalfingern und ihren Kameraden der umliegenden Feuerwehren erklären, worauf auch sie achten sollten, um die Ermittler der Polizei bei ihrer Arbeit zu unterstützen. "Etwa, dass man darauf aufpasst, ob eine Tür offen oder versperrt war, welche Sicherungen drin waren und welche draußen", erklärt Tschiharsch, der mit seiner Wehr im Jahr rund 22 Übungen absolviert und zwischen 70 und 80 Einsätze. Auf diese will er sich und seine Kameraden möglichst gut vorbereitet wissen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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