04.12.2008

Neuwertiges LF 16 für Wullenstetter Wehr

Heiße Debatte um Löschfahrzeug Hauptausschuss beschließt: Neuwertiges LF 16 für Wullenstetter Wehr Der Bürgermeister warnte vor zu hohen Ausgaben, die Stadträte waren aber für die große Lösung. Die Wehr in Wullenstetten erhält kein Gebrauchtauto. NIKO DIRNER Senden Wenn es in Senden ums Thema Feuerwehr geht, tauchen die Kameraden stets fast vollzählig im Sitzungssaal auf. Das war auch am Dienstag so, als es im Hauptausschuss um den Ersatz für das LF 16 (12-Tonner) in Wullenstetten ging, das 28 Jahre alte Löschfahrzeug. Nach heißer Debatte beschloss der Ausschuss mit den Stimmen von CSU, Grünen und Hans Ullrich (SPD): Die Wehr soll ein neuwertiges 11-Tonnen-Fahrzeug erhalten. Die Verwaltung hatte vier Varianten vorgelegt, 74 000 Euro stehen im Etat, zugesagt ist ein Zuschuss von 53 000 Euro vom Freistaat. Variante 1 lautete, einen Gebrauchten für maximal 74 00 Euro zu kaufen, sagte Walter Gentner von der Stadt. 2009 mustere die Feuerwehr München einige 13 bis 14 Jahre alte Fahrzeuge dieses Typs aus. Sie sollen um die 40 000 Euro kosten. Lachen von den Zuschauern war die Reaktion. Oder die Wullenstetter erhalten das 18 Jahre alte LF 16 der Sendener Wehr, und die bekommt Ersatz aus München. Weil das Münchner Auto perfekt nach Senden passen würde, schlug Gentner diese Lösung vor. Weitere Varianten: die Stadt kauft neu: den Nachfolgetyp LF 10/6, was Kosten von 240 000 Euro für den 11-Tonner und 200 000 Euro für einen 7,5- bis 8,3-Tonner verursachen würde. Die Ausschreibung wäre nach den Haushaltsberatungen möglich. Oder die Sendener Wehr reicht ihr HLF 20/16 nach Wullenstetten weiter und bekommt ein neues HLF 20/16 für 250 000 Euro. Walter Wörtz (CSU) beantragte, ein Vorführfahrzeug des Typs LF 16 zu kaufen, das gebe es schon. Antje Esser (SPD) schloss sich an, wollte aber eine Obergrenze von 180 000 Euro einziehen. Andernfalls solle man auf den Verwaltungsvorschlag zurückgreifen. Es müsse erstmal geklärt werden, ob die Wehr einen 11- oder einen 7,5-Tonner benötige, störte Bürgermeister Kurt Baiker die fraktionsübergreifende Harmonie. Wenn es schon einen Vorführwagen gebe, sei das Wettbewerbsverzerrung, er müsse den Anbieter ausschließen. Er solle kein solches "Horrorszenario" aufbauen und "jetzt nicht herumtricksen" entgegnete Hans Ullrich (SPD) sauer. Doch Baiker wies erneut auf die Differenz von 50 000 Euro hin: "Wir müssen beschließen, was notwendig ist! Der Stadtrat haut Millionen raus! Der Haushalt fliegt Ihnen so um die Ohren!" Sie verstehe die Welt nicht, sagte CSU-Stadträtin Claudia Schäfer-Rudolf. Kürzlich sollte der Bauausschuss Millionen für Plätze und Straßen ausgeben, nun seien keine 180 000 Euro für die Arbeit Ehrenamtlicher da? Baiker: Die angesprochenen Projekte seien ja noch gar nicht beschlossen. Esser erhielt keine Mehrheit für ihren Vertagungsantrag. Der Ausschuss folgte dem Antrag der CSU.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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