31.07.2008

Schweres Gewitter: 180 Feuerwehrleute bei Weißenhorn im Dauereinsatz

80 Keller vollgelaufen Es dauerte nicht lange, hatte aber heftige Auswirkungen: Ein schweres Gewitter hat am Dienstagabend in Weißenhorn 80 Keller geflutet. MICHAEL JANJANIN Weißenhorn Der Einsatz rollte langsam heran, wurde aber schnell heftiger, so dass die Weißenhorner Feuerwehr Hilfe bei Rettungskräften umliegender Kommunen anfordern musste: In der Nacht zum Mittwoch sind nach einem Gewitter mit starken Windböen, Hagel und Regen 80 Keller vollgelaufen. "Los ging es noch verhältnismäßig harmlos um 19 Uhr", sagte gestern der Weißenhorner Feuerwehrkommandant Wilhelm Schneider. Ein dicker Ast war abgebrochen. Eine Einsatzgruppe fuhr los, um das Holz abzuräumen. "Als die Leute am Arbeiten waren, ging dann auch schon der Hagel los." Und bald darauf wurde die Feuerwehr auch schon zu nahezu 40 Einsätzen in Weißenhorn gerufen. Eine Reihe von Kellern im gesamten Stadtgebiet war vollgelaufen. Übel erwischt hatte es ein weiteres Mal Attenhofen. In 40 Keller war Wasser gelaufen - wie vor zwei Jahren, als nach einer plötzlich einsetzende Schneeschmelze Wasser- und Schlammmassen auf das Neubaugebiet des Weißenhorner Stadtteils drückten. Auch diesmal gingen starke Hagel- und Regenschauer über dem Hang herunter, der sich östlich des Stadtgebiets hinzieht. Der Mais wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Boden konnte die Wassermenge nicht mehr zurückhalten. Die Zahl der Alarmmeldungen wuchs so schnell, dass Einsatzleiter Schneider die benachbarten Feuerwehren mitalarmierte. Pfaffenhofen schickte drei Wagen mit dazugehöriger Mannschaft, Illertissen ebenfalls. Auch Biberach half aus. Insgesamt waren 180 Feuerwehrleute im Einsatz. Die meisten konnten nach 1 Uhr wieder abziehen, nachdem die meisten Keller ausgepumpt und die gröbsten Schäden beseitigt waren. Dass so viele Häuser beschädigt wurden, "lag aber diesmal nicht daran, dass zu viel Wasser den Hang herunterfloss", erklärte Schneider. "Die Einlaufschächte der Kanalisation waren verstopft." Die mehr als fünf Zentimeter großen Hagelkörner hatten sich zu großen Haufen aufgetürmt. Diese schmolzen nicht schnell genug, so dass die Kanalisation den nachfolgenden Starkregen nicht aufnehmen konnte. Das Wasser floss auf die Grundstücke und drückte in die Häuser. "Da nützt die beste Kanalisation nichts", ergänzte Schneider. Allerdings seien auch einige Rückschlagklappen nicht geschlossen gewesen. Besonders hoch war der Schaden in einem Haus in Attenhofen, in dem das Wasser halbhoch in den Kellerräumen stand - auch im Tankraum. Der Heizöltank wurde aufgeschwemmt und lief aus. Dort hat die Feuerwehr das verschmutzte Wasser aus dem Keller in Behälter gepumpt, "weil am Abend keine Fachfirma mehr zu erreichen war", sagte Schneider. Zwei Gruppen der Feuerwehr blieben bis in den Morgen in Attenhofen, um dort zu helfen. Gestern wurde das Wasser-Öl-Gemisch abgeholt und entsorgt. Vereinzelt gingen auch gestern Vormittag noch Alarmmeldungen bei der Feuerwehr ein, "nachdem die Leute am Morgen gemerkt hatten, dass Wasser im Keller stand".
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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