31.05.2008

SIE UND WIR: Mit heißer Nadel gestrickt

Liebe Leserinnen und Leser, das heißeste lokale Thema in diesen schwülwarmen Frühsommertagen sind die Brände in Stadt und Region. Außer Feuerwehren, Polizei, Rettungskräften und Sanitätsdiensten halten sie die Medien in Atem, bringen auch uns ins Schwitzen. Obwohl Zusammenhänge zwischen den Feuern auf Ebbo Riedmüllers Ulmer Donauschiff, in zwei Neu-Ulmer Wohnhäusern, in der Ulmer Recyclingfirma Remondis im Donautal und in der Illertisser Firma Ruku unwahrscheinlich sind und es auch keine Hinweise darauf gibt, mutet die Serie unheimlich an. Dass die Nerven blank liegen, zeigte sich am Donnerstag, als in Neu-Ulm zum Feierabend große Aufregung herrschte unweit der Herdbrücke. Aus dem Räucherkammer im Keller einer Metzgerei-Filiale war starker Rauch gedrungen. Obwohl sich dieser Vorfall am Ende als wenig spektakulär erwies, hatte er für Aufregung gesorgt und - nicht verwunderlich nach den schweren Brandfällen der vergangenen Tage - auch ein größeres Aufgebot der Neu-Ulmer Feuerwehr in Marsch gesetzt. Die Feuerwehrleute agierten mit Umsicht, hatten den Zwischenfall rasch im Griff - und auch den Nerv, uns die notwendigen Informationen zu liefern. So konnten wir gestern alle diejenigen, die vorabends am Ort des Ereignisses vorbeigekommen waren, in einer 20-Zeilen-Meldung über alles Notwendige informieren. Nur durch diese Informationsbereitschaft, die uns schon bei den vorangegangenen, weit dramatischeren Brandfällen von Seiten der Feuerwehren in Ulm und Neu-Ulm begegnet ist, konnten wir unsere Leser am nächsten Tag aktuell informieren, auch wenn die Texte abends wegen des nahenden Reaktionsschlusses stets mit heißer Nadel gestrickt werden. Im Fall des Rauchs in der Räucherstube exklusiv, was uns auch stolz macht, wenn es sich als harmlos herausgestellt hat. Denn es ist doch so: Überall, wo derzeit ein Feuerwehrauto fährt, ein Schlauch ausgerollt wird oder Feuerwehrmänner über die Straße sprinten, fragen sich die Leute: Schon wieder Feuer? Unsere Profession ist es, Ihnen tags darauf Klarheit zu verschaffen, was Sache war.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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