15.03.2008

Gannertshofen: Ölunfall

Bild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm Schmid
Gannertshofen (wis). Mit erheblichem Aufwand konnte am Samstag eine massive Umweltverschmutzung verhindert werden: Auf der Ladefläche eines Lkw war ein Behälter umgefallen und rund dreihundert Liter Heizöl waren auf die Straße ausgelaufen. In mehrstündigem Einsatz einer Fachfirma und der Feuerwehren wurde die Gefahr beseitigt. Am späten Samstagvormittag hatte eine Öltankfirma im Zuge von Umbauarbeiten bei einem Haus in Tiefenbach den dortigen Kellertank mit rund zweitausend Litern Inhalt geleert und das Heizöl in zwei Behälter mit je 1500 Litern Fassungsvermögen auf dem Lkw umgepumpt. Nun sollte das Öl zu einem Kunden in Breitenthal transportiert werden, aber an der zweifachen Kurve zwischen Tiefenbach und Gannertshofen stürzte der volle der beiden Kunststoffbehälter auf dem Lkw um und das Öl lief durch einen undichten Verschluss auf die Straße aus. Der Fahrer bemerkte zunächst nichts davon und setzte seine Fahrt fort, bis es einem nachfolgenden Autofahrer gelang, ihn aufmerksam zu machen und am Mühlbergweg am südlichen Ortsende von Gannertshofen zum Anhalten zu bringen. Bis dahin hatte sich nun eine etwa zwei Kilometer lange Ölspur ausgebreitet, die vor allem in den Kurven, im Kreuzungsbereich der Staatsstraße 2020 mit der Tiefenbacher Straße und von dort bis zum Haltepunkt des havarierten Fahrzeuges große Ausmaße angenommen hatte. Zunächst verständigte der Fahrer eine Privatfirma, dann wurde um 11.48 Uhr die Feuerwehr Gannertshofen alarmiert. Als das ganze Ausmaß des Schadens deutlich wurde, gab es Zusatzalarm für die Feuerwehren Buch und Illertissen, und Kreisbrandrat Alfred Raible sowie Kreisbrandinspektor Dr. Bernhard Schmidt kamen ebenfalls zum Einsatz. Die Ortswehr mit Kommandant Jörg Schenk hatte inzwischen die Umgebung des Lkw mit Bindemittel abgestreut und die Reinigungsfirma war bereits mit zwei Spezialfahrzeugen im Einsatz, die mit Hochdruckreinigern die Straßen säuberten. Das größere der beiden Reinigungsfahrzeuge war erst vor wenigen Tagen beschafft worden und bewährte sich nun erstmals im Einsatz. Zwischenzeitlich war vom Fachbereich „Wasserrecht und Bodenschutz“ des Landratsamtes Neu-Ulm dessen stellvertretender Leiter Gerhard Wieser eingetroffen, und in Absprache mit ihm wurde nun durch die Feuerwehr Illertissen das restliche Öl des havarierten Behälters sowie das im zweiten unbeschädigten Tank verbliebene Öl – insgesamt rund 1700 Liter – in feuerwehreigene Behälter umgepumpt und mit dem „Gerätewagen-Logistik“ zum Gerätehaus nach Illertissen gebracht. Die Feuerwehr Buch hatte in der Zwischenzeit die Verkehrsabsicherung übernommen; auf der Staatsstraße konnte der Verkehr halbseitig im Einbahnverkehr an den Reinigungsmaschinen vorbei geführt werden. Schließlich wurde der Lkw auf einen provisorischen Dekontaminationsplatz gestellt, der von der Feuerwehr Gannertshofen auf Anweisung von KBI Dr. Schmidt aus Folie und einer Begrenzung mit wassergefüllten B-Schläuchen hergestellt worden war. Dort wurde das Fahrzeug gereinigt und nebenan wurde das verunreinigte Erdreich auf Anweisung des Landratsamts-Vertreters ausgebaggert, entsorgt und durch mitgebrachten Humus ersetzt. Beamte der Landespolizei Illertissen hatten die Befestigung der Ladung überprüft und dabei festgestellt, dass die Behälter und deren Befestigung erstem Anschein nach nicht für den Transport geeignet waren; sie hätten wohl nur dazu verwendet werden dürfen, das Öl während der Umbauarbeiten aufzunehmen, aber nicht, um es kilometerweit über Landstraßen zu transportieren. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt wurde alles dokumentiert und so wird die Tankfirma aus Reutlingen wohl mit einem umfangreichen Verfahren zu rechnen haben. Hinzu kommt eine saftige Rechnung für die mehrstündige Säuberungsaktion, deren Höhe am Samstag noch nicht beziffert werden konnte. Die Feuerwehr Gannertshofen konnte erst kurz nach 17.30 Uhr, also nach fast sechsstündigem Einsatz, wieder einrücken.
Artikel von: Wilhelm Schmid
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