Personelle Veränderungen in der Kreisbrandinspektion

Scherbengericht bei der Kreis-Feuerwehr Drei Führungskräfte entlassen, einer nimmt seinen Hut Illertissen/Weißenhorn (bju). Nach dem gescheiterten Umsturzversuch bei der Landkreis-Feuerwehr sind Köpfe gerollt. Bei einer Krisensitzung in Weißenhorn hat Kreisbrandrat Alfred Raible drei Führungskräfte entlassen - darunter seinen Stellvertreter Helmut Rogg aus Senden. Peter Amann, der als möglicher Nachfolger für Raible ins Spiel gebracht worden war, ist selbst zurückgetreten. Raible macht das Quartett für "unschöne Aktivitäten", mit dem Ziel seiner Entmachtung verantwortlich. Wer die frei gewordenen Stellen besetzen wird, ist noch unklar. Kreisbrandrat Alfred Raible ist vergangene Woche im Amt bestätigt worden, doch auch Tage danach sitzt bei ihm die Enttäuschung noch tief. Denn im Vorfeld der Wahl hatten mehrere, teils hochrangige Feuerwehr-Funktionäre, in der Mehrzahl Angehörige der Kreisbrandinspektion, Vorwürfe gegen Raible erhoben und einen Gegenkandidaten ins Spiel gebracht. In einem Schreiben an Landrat Erich Josef Geßner setzten sie sich dafür ein, dass Kreisbrandmeister Peter Amann als Gegenkandidat vorgestellt wird. Doch der Landrat hielt Raible die Stange, der von den Feuerwehrkommandanten aus dem Kreis wiedergewählt wurde. Sofort nach der gescheiterten Palastrevolution hatte Raible personelle Konsequenzen angekündigt, "um das Vertrauen in die Führungsmannschaft wieder herzustellen", wie er gegenüber unserer Zeitung sagte. Bei einer eilig angesetzten Sitzung der Kreisbrandinspektion am vergangenen Freitagabend im Weißenhorner Feuerwehrhaus fand das Scherbengericht statt. "Auf Grund der unschönen Aktivitäten, die im Vorfeld der Wahl gegen mich unternommen wurden, wurde das Vertrauensverhältnis zwischen einigen Mitgliedern der Kreisbrandinspektion und mir erheblich gestört. Aus diesem Grund sind Kreisbrandinspektor Helmut Rogg, Kreisbrandmeister Edgar Hidde und Kreisbrandmeister Hermann Seitz zum 31. März ihrer Funktionen in der Kreisbrandinspektion enthoben. Kreisbrandmeister Peter Amann trat von seinem Amt zurück", so teilte Raible mit. Kreisbrandinspektor Helmut Rogg ist Kommandant der Sendener Stützpunktfeuerwehr und altgedientes Mitglied des Führungszirkels der Feuerwehr im Kreis, zuletzt auch als stellvertretender Kreisbrandrat. Edgar Hidde, ebenfalls aus Senden, ist Fach-Kreisbrandmeister für den Bereich EDV. Der Thalfinger Hermann Seitz ist ebenfalls Kreisbrandmeister. Kreisbrandmeister Peter Amann kommt aus Vöhringen-Illerberg, ist aber bei der Freiwilligen Feuerwehr Senden tätig. Raible macht vor allem Rogg, Hidde und Seitz für die gescheiterte Palastrevolution verantwortlich. Nicht dass ein Gegenkandidat gebracht worden sei, habe ihn so getroffen, sondern "dass alles hintenrum gelaufen ist". Mit ihnen sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich. Andere Unterzeichner des Schreibens an den Landrat haben sich bereits bei Raible entschuldigt, "damit ist die Sache erledigt", so der Illertisser. Raible will "die frei werdenden Funktionen so schnell wie möglich mit qualifizierten Feuerwehrmännern nachbesetzen", so sagte er zu unserer Zeitung. "Die Kreisbrandinspektion wird alles unternehmen, um die Betreuung und Ausbildung der Feuerwehren im Landkreis Neu-Ulm in der gewohnt guten Weise fortzuführen." Auch die Feuerwehr Senden solle entsprechend ihrer Bedeutung im Kreis im Führungszirkel wieder vertreten sein.