25.02.2007

Bellenberg: Baubeginn des neuen Feuerwehrgerätehauses voraussichtlich im Mai

Eine schwere Geburt - Eltern fast zufrieden Endlich gibt es einen Platz für das Feuerwehrhaus Bellenberg (boz). Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht aus Bellenberg. Die gute: Mit dem Bau des seit vielen Jahren geplanten neuen Feuerwehrgerätehauses kann wahrscheinlich im Mai begonnen werden. Die schlechte: Es wird rund 330 000 Euro teuerer als geplant. Und darüber wurde am Donnerstagabend im Gemeinderat heftig diskutiert. Denn bei allem Einvernehmen, den Brandschutz in der Gemeinde endlich auf einen modernen Stand zu bringen - es blieb einiges böses Blut zurück. Vor dem Hintergrund, dass das bisherige Gerätehaus am Rathaus rund 50 Jahre alt ist und längst nicht mehr den Anforderungen entspricht, hatte die Aufsicht schon längst ihre Bedenken angemeldet. Auch der Gemeinderat hatte seine Bereitschaft längst bekundet. Doch immer kam etwas dazwischen. Erst gab es Differenzen zwischen den Wünschen der Freiwilligen Feuerwehr und dem Gemeinderat, als plötzlich zwei Standorte zur Verfügung standen, denn die Gemeinde hatte die alte Gaststätte am Bahnhof gekauft und abreißen lassen. Dort wollte die Mehrheit des Gemeinderates die Feuerwehr nicht haben. Sie hatte sich schon 2004 auf den Standort Reichenberger Straße festgelegt. Dort aber behagte es der Feuerwehr nicht. Bürgermeister Roland Bürzle hatte inzwischen die Idee des Mietkaufs des Feuerwehrgerätehauses zur Planungsreife gebracht und die Bau- und Siedlungsgenossenschaft Allgäu (BSG) in Kempten als Bauherren gewonnen. Und weil sich Rat und Feuerwehr nicht einigen konnten, hatte er sich auf die Suche nach einem Ersatzgrundstück gemacht und wäre unterhalb der Ziegelei an der Tiefenbacher Straße fast fündig geworden. Doch im Zuge der Verhandlungen änderten sich die Pläne der Ziegelei. Und so tauchte ein Gemeindegrundstück an der Kreuzung Tiefenbacher Straße und Memminger Straße auf. "Das ist eine Katastrophe" Dort soll nun das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen. Das verwunderte die Gemeinderätin Barbara Schmidt: "Den Standort hatten wir schon vor acht oder neun Jahren." Das war aber nicht die einzige Kritik an dem langwierigen Findungsverfahren. Gemeinderat Kurt Bucher ärgerte sich, dass aufgrund des langen Verfahrens bei steigenden Baukosten und der drei Prozentpunkte höheren Mehrwertsteuer "330 000 Euro zum Fenster rausgeschmissen werden". Und das aus "Sturheit" in einer Zeit, in der die Kassen leer seien. Schlimmer noch, die Freiwillige Feuerwehr habe eine Anschaffungsliste vorgelegt, bei der es um neue Fahrzeuge gehe. "Das ist eine Katastrophe", so Bucher. Dem schlossen sich etliche Gemeinderäte und auch Bürgermeister Bürzle an. Bürgermeister Bürzle wies aber darauf hin, dass die Gewerbesteuereinnahmen in den nächsten vier Jahren ein Plus von jeweils 500 000 Euro bringen werden. Und wie von Klaus Bürzle gefordert, könne der Mietkauf ganz normal über den Haushalt ohne neue Schulden abgewickelt werden. Auch unterstützte er die Auffassung vieler Gemeinderäte, dass im Haushalt 2007, der am 8. März vorgelegt wird, alle freiwilligen Ausgaben auf den Prüfstand gestellt werden. Und Bernhard Nußbaumer stellte fest, dass der Beschaffungsplan der Feuerwehr immer schon an der Kassenlage der Gemeinde ausgerichtet und notfalls geschoben wurde. Nach den jetzt vorliegenden Zahlen kostet der Neubau 1 190 000 Euro. Ausgeführt wird er von der Bellenberger Firma Schrapp und Salzgeber. Aufgrund der Zinsen für den Mietkauf über den Zeitraum von 25 Jahren muss die Gemeinde allerdings gut zwei Millionen Euro hinblättern. Das wäre aber das Ende einer unendlichen Geschichte, meinte Bürgermeister Roland Bürzle.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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