08.03.2016

Weißenhorn: "Brandbrief" wegen Gerätehaus an die Stadt

Mit einem "Brandbrief" haben die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Weißenhorn neue Bewegung in die jahrelange Diskussion um ein neues Gerätehaus gebracht: Ende Februar erhielten Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen ein Schreiben, das von den Führungskräften der kommunalen Einrichtung Feuerwehr ebenso unterzeichnet wurde wie von den Vorstandsmitgliedern des Feuerwehrvereins. Man habe, so beginnt das Schreiben, aus der Presse erfahren, dass die Stadt derzeit drei neue Projekte plane, und zwar ein Bürger-, ein Familien- und ein Beratungszentrum. Dagegen vermisse man konkrete Aktivitäten zur Erneuerung des Feuerwehr-Gerätehauses. Deren Notwendigkeit sei in Schreiben aus den Jahren 2007, 2009 und 2012 sowie anlässlich eines Ortstermins mit dem Bauausschuss anno 2013 "mehrmals eindringlich dargelegt" worden. Bei dem bestehenden Bau, der in seinem ältesten Teil aus dem Jahre 1952 und weiteren Bauteilen aus 1974/75 sowie 1990/91 stamme, werde man den Unfallverhütungsvorschriften und der dazu gehörigen DIN-Norm 14092 mit dem Titel "Feuerwehrgerätehäuser" in keiner Weise mehr gerecht. Der Gesamtzustand des Hauses habe sich auch im Zuge von Umbauten des benachbarten Bauhofes immer weiter verschlechtert. Die Feuerwehrführung sei somit zu der Erkenntnis gelangt, dass ein Neubau am bisherigen Standort selbst bei einer vollständigen Aufgabe des Bauhofes im Hinblick auf die genannten Vorschriften nicht zu verwirklichen sei. Im Schreiben werden bereits Grundstücksvorschläge aufgeführt, worüber, so die Verantwortlichen gegenüber der NUZ, allerdings noch nicht öffentlich gesprochen werden solle. Mit einem Neubau für die Feuerwehr an einem neuen Standort sei aber auch die Möglichkeit gegeben, den Bauhof am bisherigen Platz zu belassen und auf das bisherige Feuerwehrgelände hin zu erweitern, zumal die Städtische Werkstatt schon jetzt unter dem Dach der Feuerwehr untergebracht sei. Die Räume im Obergeschoß des jetzigen Gerätehauses könnten dann auch für andere städtische Zwecke wie Bürgerhaus oder Vereine genutzt werden. Abschließend verweist die Feuerwehr darauf, dass es sich bei ihr um eine städtische Einrichtung handle, deren Bedeutung vom Bürgermeister immer wieder besonders hervorgehoben werde. Man tue alles, um die notwendige Personalstärke zu gewährleisten und durch Übung und Ausbildung für den Einsatz gerüstet zu sein; dazu gehöre aber auch ein funktionelles Gerätehaus. Der Bitte, das Anliegen auf die Tagesordnung des Stadtrats zu setzen, kam Erster Bürgermeister Wolfgang Fendt in seinem Grußwort zur Jahresversammlung umgehend nach: Es sei geplant, in Kürze eine Sitzung einzuberufen, in der die Vertreter der Feuerwehr ihre Argumente darlegen könnten. Bisher, so ergänzte der Bürgermeister, sei er immer davon ausgegangen, dass man heuer 150000 Euro Planungskosten in den Haushalt einstellen werde, dann in den Jahren 2017/18 den Bauhof mit Kosten von ca. drei Millionen Euro verlagern könne und anschließend einen Feuerwehrhaus-Neubau um etwa vier Millionen Euro in Angriff nehmen werde. Nach diesem Brief, für den sich Fendt ausdrücklich bedankte, müsse man über die Frage reden, ob die Reihenfolge "zuerst Bauhof, dann Feuerwehr" eventuell umgekehrt werden solle. Die Verantwortlichen der Feuerwehr zeigten sich mit dieser Aussage durchaus zufrieden und hoffen nun, dass die geplante Stadtratssitzung Klarheit über das weitere Vorgehen bringt. Text: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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