10.02.2014

11.2.: Europäischer Tag der Notrufnummer 112

Wer Hilfe von Feuerwehr oder Rettungsdienst braucht, wählt die Notrufnummer 112. Das dürfte allgemein bekannt sein. Was aber laut europäischen Statistiken in Deutschland nur 17 Prozent der Bevölkerung wissen: Die Notrufnummer 112 ist in ganz Europa rund um die Uhr gebührenfrei aus allen Telefonnetzen, egal ob Festnetz oder mobil, erreichbar. Deshalb gilt seit mehreren Jahren der 11. Februar, also der 11.2., als „Europäischer Aktionstag der Notrufnummer 112“. Damit soll allgemein bekannt gemacht werden, dass mit der Telefonnummer 112 im Notfall in ganz Europa ein kompetenter und meistens auch Englisch sprechender Ansprechpartner erreicht wird, der schnelle und effektive Hilfe vermittelt. Anrufer, die in Bayern die Notrufnummer 112 wählen, erreichen eine der 26 „Integrierten Leitstellen (ILS)“, die für einen Leitstellenbereich gemeinsam die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst koordiniert. Wählt man im Landkreis Neu-Ulm den Notruf 112, so erreicht man die „ILS Donau-Iller“in Krumbach, deren Dienstbereich die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und Unterallgäu sowie die kreisfreie Stadt Memmingen umfasst. Speziell ausgebildete Disponenten nehmen dort Tag und Nacht Anrufe entgegen und geben Einsatzbefehle an Feuerwehr und Rettungsdienst weiter. Die 112 gilt vorrangig für Brände, Unfälle mit Verletzten und lebensbedrohliche medizinische Notfälle. Daneben kann weiterhin, aber nur in Deutschland, mit der Notrufnummer 110 die nächstgelegene Einsatzzentrale der Polizei erreicht werden. Diese befindet sich für den Landkreis Neu-Ulm beim Polizeipräsidium Schwaben Süd / West in Kempten. Wer in der Aufregung die beiden Nummern verwechselt, hat keine Probleme zu befürchten: Polizei und „ILS“ können ihre eingehenden Notrufe auf die jeweils andere Dienststelle in Konferenz schalten, sodass keine Verzögerung eintritt. Für nicht lebensbedrohliche medizinische Notfälle gilt bundesweit die Nummer 116117, womit der Ärztliche Bereitschaftsdienst erreicht wird. Die bisher in Bayern verbreitete Rettungsdienst-Rufnummer 19222 wird noch einige Zeit weiter verwendet und läuft ebenfalls bei der „ILS“ auf; sie wird aber nach einer Übergangszeit nur noch für die Organisation von Krankentransporten verwendet und wird in der Leitstelle erst nach den 112-Notrufen bearbeitet. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei warnen vor dem strafbaren Missbrauch der 112, denn mit „Spaß-Anrufen“ wird womöglich ein Echteinsatz verzögert, was im schlimmsten Fall Menschenleben kosten kann. Deshalb ist es auch seit einigen Jahren nicht mehr möglich, mit Handy ohne SIM-Karte und damit ohne erkennbare Nummer einen 112-Notruf abzugeben. Im Übrigen erkennt die Leitstelle auch sogenannte „unterdrückte“ Nummern, denn bei einem echten Notruf kann so der Anrufer festgestellt und, falls er plötzlich nicht mehr sprechen kann, auch geortet werden. Einen abschließenden Hinweis geben die Hilfsorganisationen: Wer beim Einschalten seines Mobiltelefons versehentlich die automatische Notruffunktion auslöst, braucht nichts zu befürchten; eine kurze Entschuldigung beim Disponenten in der Leitstelle genügt. Auflegen und nichts sagen ist dagegen nicht zu empfehlen, denn dann müsste ein Notfall angenommen werden. Wer einen Notruf abgibt, sollte die sogenannten „W-Fragen“ beachten (Wer ? Wo ? Was ? usw.), aber wer diese nicht mehr weiß, kann ganz beruhigt bleiben: Er muss einfach die Fragen des Disponenten in der Leitstelle beantworten; somit ist das Wichtigste am Notruf die letzte „W-Frage“: „Warten auf Rückfragen ! “ Nicht der Anrufer, sondern der annehmende Disponent beendet das Gespräch. Dann kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass schnelle Hilfe kommt. Info: Notrufnummern: • 112 (Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst): Bei Bränden, Unfällen mit Verletzten oder lebensbedrohlichen medizinischen Notfällen Notruf 112 ist in ganz Europa gebührenfrei aus allen Telefonnetzen (fest oder mobil) erreichbar • Die folgenden Nummern gelten nur in Deutschland: • 110 (Polizei): Bei Einbruch, Überfall, Unfällen ohne Verletzte • 110 und 112 können gegenseitig in Konferenz geschaltet werden; eine Verwechslung bringt somit keine Nachteile. • 116117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst bei nicht lebensbedrohlichen medizinischen Notfällen • 19222: wird in Bayern vorläufig für den Rettungsdienst beibehalten, später aber nur noch nachrangig für die Organisation von Krankentransporten verwendet. (wis)
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
Landkreis Neu-Ulm
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