03.09.2013

Illertissen: Arbeitsunfall - Arbeiter stürzt in Schacht

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Schwerer Arbeitsunfall auf der Baustelle hinter dem Lehrschwimmbecken der Illertisser Bischof-Ulrich-Grundschule: Ein 53-jähriger Elektriker erlitt lebensgefährliche Verletzungen im Schädel-und Brustbereich, als er am Dienstag kurz nach 9.30 Uhr in einen etwa sechs Meter tiefen Schacht stürzte. Andere Arbeiter und weitere Ersthelfer kümmerten sich sofort um den Mann, der zunächst noch ansprechbar war, dann aber vom schnell eintreffenden Notarzt anästhetisch versorgt und beatmet werden musste. Die Höhenrettungs- und Absturzsicherungsgruppe der Feuerwehr Illertissen baute über der Grube ihre Ausrüstung auf, während Notarzt und Rettungsdienst weiter darum bemüht waren, den Arbeiter zu untersuchen und dementsprechend zu stabilisieren. Inzwischen landete der Rettungshubschrauber „Christoph 22“ aus Ulm auf dem Allwetter-Sportplatz unmittelbar neben der Unfallstelle; das Team des Hubschraubers unterstützte die Retter am Boden. Nach etwa einer Stunde konnte der Notarzt den Abtransport freigeben, sodass der Mann unter laufender Beatmung mithilfe der Schleifkorbtrage liegend aus dem Schacht gehoben und in den Hubschrauber getragen werden konnte. Von dort wurde er in den Schockraum des OP 7 an der Chirurgischen Uniklinik Ulm geflogen. Laut Notarzt war sein Zustand weiter lebensgefährlich. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Der Elektriker einer Garten- und Landschaftsbaufirma aus dem Kreis Biberach war mit der Erkundung seines Arbeitsplatzes im Außenbereich des Schwimmbades beschäftigt, wo gerade Kanalarbeiten stattfinden. Hierbei stürzte in den mit einem Gitter abgedeckten Schacht. Auf der Baustelle sind aktuell mehrere Firmen parallel und unabhängig voneinander beschäftigt; wer dafür verantwortlich ist, dass das Abdeckgitter offensichtlich nicht genügend gesichert war, muss sich erst noch herausstellen. Text und Bilder: wis ------------------------ UPDATE: Leider verstarb der Mann trotz aller ärztlichen Bemühungen in der Ulmer Uniklinik. Hier der Pressebericht des Polizeipräsidiums Schwaben Süd / West in Kempten von 14.55 Uhr: ILLERTISSEN, LKR. NEU-Ulm. An den Folgen eines tragischen Arbeitsunfall ist am Dienstagvormittag ein Mann verstorben. Der selbständige 53-jährige Mann aus dem Landkreis Schwäbisch Hall war im Rahmen der Umbauarbeiten an einer Schule in Illertissen mit Arbeiten beauftragt worden. Im Zusammenhang mit seinem Auftrag betrat er gegen 09:30 Uhr einen ebenerdigen Betonschacht der mit Metallgitterfeldern abgedeckt war. Aus noch nicht geklärter Ursache gab die Abdeckung des Schachtes nach und der Mann stürzte vor den Augen seines 24-jährigen Sohnes ca. 6 Meter in die Tiefe und prallte auf das heruntergefallene Metallgitter sowie den Betonboden des Schachtes. Der schwerstverletzte Mann wurde noch im Schacht durch den Rettungsdienst, der über Leitern bzw. den Keller zu dem Verletzten gelangen konnte, versorgt und schließlich mit Unterstützung der Feuerwehr aus dem Schacht geborgen. Trotz der Bemühungen von Rettungsdienst und Ärzten verstarb der Mann, der mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen worden war, wenig später. Die Ermittlungen zu dem Arbeitsunfall wurden von der Polizeiinspektion Illertissen aufgenommen und aufgrund des Todesfalls zwischenzeitlich an die Kripo Neu-Ulm übergeben. (PP Schwaben Süd/West, 14:55 Uhr, OwC) ------------------------------ Bericht aus der Illertisser Zeitung vom 04.09.2013: Handwerker stürzt in Schacht: Sohn muss Unglück mit ansehen Ein 53 Jahre alter Techniker ist an der Bischof-Ulrich-Schule in einen sechs Meter tiefen Schacht gestürzt. Er starb an den Verletzungen. Sein Sohn musste das Unglück mit ansehen. Von Wilhelm Schmid und Ronald Hinzpeter Einen solchen schlimmen Unfall hat es seit Jahrzehnten nicht mehr auf einer städtischen Baustelle gegeben: Gestern Vormittag stürzte ein 53 Jahre alter Lüftungstechniker an der Bischof-Ulrich-Schule in Illertissen in einen rund sechs Meter tiefen Schacht und erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Er wurde noch per Hubschrauber in die Uniklinik nach Ulm geflogen, doch dort starb er wenig später. Bürgermeisterin Marita Kaiser, die selbst noch am Vormittag zur Unfallstelle geeilt war, sagte: „Das ist das Tragischste, was wir je gehabt haben.“ Der Unfall ereignete sich kurz nach 9.30 Uhr. Der selbstständige Lüftungstechniker aus einem Dorf im Landkreis Schwäbisch Hall war mit seinem 24 Jahre alten Sohn nach Illertissen gekommen, um sich auf seine Arbeiten am Schulschwimmbad vorzubereiten, das gerade aufwendig saniert wird. Ein Gitterrost gab plötzlich nach Nach Darstellung der Bürgermeisterin inspizierte er zusammen mit dem Hausmeister und seinem Sohn die Baustelle und lief dabei über eine Reihe von Gitterrosten, die einen Betonschacht abdecken. Einer der Roste gab plötzlich nach, der Mann stürzte in die Tiefe – vor den Augen seines Sohnes. Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten mitteilte, prallte der Techniker auf das Gitter sowie den Betonboden des Schachtes. Dabei erlitt er schwerste Verletzungen. Andere Arbeiter und weitere Ersthelfer kümmerten sich sofort um den Verunglückten, der zunächst noch ansprechbar war, dann aber vom schnell eintreffenden Notarzt anästhetisch versorgt und beatmet werden musste. Die Höhenrettungs- und Absturzsicherungsgruppe der Feuerwehr Illertissen baute über der Grube ihre Ausrüstung auf, während Notarzt und Rettungsdienst weiter darum bemüht waren, den Techniker zu untersuchen und dementsprechend zu stabilisieren. Inzwischen landete der Rettungshubschrauber „Christoph 22“ aus Ulm auf dem Allwetter-Sportplatz unmittelbar neben der Unfallstelle. Nach etwa einer Stunde gab der Notarzt den Abtransport frei, sodass der Mann unter laufender Beatmung mithilfe der Schleifkorbtrage liegend aus dem Schacht gehoben und in den Hubschrauber getragen werden konnte. Er wurde in die Uniklinik Ulm geflogen. Dort starb er wenig später. War der Gitterrost nicht genügend gesichert? Die Ermittlungen zur Unfallursache hat die Polizeiinspektion Illertissen mittlerweile an die Kripo Neu-Ulm übergeben. Bisher ist noch unklar, warum der Gitterrost nachgegeben hat. Möglicherweise war er nicht ausreichend befestigt. Bürgermeisterin Kaiser sagte gegenüber unserer Zeitung: „Die Frage wird sein, wer ist dafür verantwortlich? War das Gitter richtig aufgelegt oder nicht?“ Auf der Baustelle gibt es einen Sicherheitskoordinator, die Bauleitung liegt nicht in der Hand der Stadt, sondern in der des zuständigen Architekten. Marita Kaiser zeigte sich von dem tragischen Unfall sehr betroffen. In ihrer gesamten mittlerweile elfjährigen Amtszeit habe es so was noch nicht gegeben. Das dürfe nicht einfach als „irgend ein Unfall“ betrachtet werden. Sie versprach, sich erst einmal um die Familie des Verunglückten zu kümmern. Er hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder. -------------------------- Bericht aus der Südwestpresse vom 04.09.2013: Arbeiter stürzt in Illertissen in den Tod Ein 53-Jähriger ist gestern in Illertissen sechs Meter tief in einen Schacht gefallen und später seinen Verletzungen erlegen. Die Kripo ermittelt. NIKO DIRNER | 04.09.2013 Ein Handwerker aus dem Landkreis Schwäbisch Hall ist gestern Morgen in einen Außen-Lichtschacht der Illertisser Bischof-Ulrich-Grundschule gestürzt und später an seinen Verletzungen gestorben. Laut Polizei hat der 53-Jährige "im Zusammenhang mit seinem Auftrag" gegen 9.30 Uhr einen ebenerdigen Betonschacht betreten, der mit Metallgittern abgedeckt war. Aus noch nicht geklärter Ursache habe die Abdeckung nachgegeben, und der Mann sei vor den Augen seines 24-jährigen Sohnes in den etwa sechs Meter tiefen Schacht gestürzt. Unten prallte er laut Polizei auf das ebenfalls heruntergefallene Metallgitter sowie auf den Betonboden. Die Rettungskräfte - im Einsatz waren unter anderem ein Notarzt, die Besatzung eines Krankenwagens, mehrere Feuerwehrleute mit zwei Fahrzeugen aus Illertissen sowie Polizisten - drangen über Leitern und durch den Keller zu dem schwerstverletzten Mann vor. Noch im Schacht wurde er erstversorgt, wurde in eine Trage gelegt und mittels der Drehleiter der Feuerwehr nach oben befördert. Im Rettungshubschrauber, der auf dem Sportplatz der Schule gelandet war, wurde der 53-Jährige ins Universitäts-Klinikum nach Ulm gebracht. "Trotz der Bemühungen von Rettungsdienst und Ärzten verstarb der Mann wenig später", teilte die Polizei am Nachmittag mit. Um zu klären, wie es zu dem tödlichen Unfall kommen konnte, hat die Kriminalpolizei Neu-Ulm inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Wie gestern zu hören war, fanden im Außenbereich auch Kanalarbeiten statt. Offenbar war das Gitter nicht ausreichend gesichert. "Was er da draußen gemacht ist, ist völlig unklar." Alexander Pelzl, der bei der Stadt Illertissen unter anderem für die Gebäude zuständig ist, war gestern Nachmittag ratlos. Eigentlich sei der Selbstständige damit beauftragt gewesen, die Lüftungsanlagen im Schulhaus zu überprüfen. Und die befinden sich in den Klassenzimmern und im Lehrerzimmer, sagte Pelzl. ==========================================================================================
Artikel von: wis / PP SWS / IZ / SWP
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