19.04.2013

Lkr. Neu-Ulm: Feuerwehr setzt auf Digitalfunk

Sturm im vergangenen Juni zeigt Grenzen der Einsatzführung auf Vor 80 Kommandanten aus dem Landkreis hat Kreisbrandrat Schmidt betont, warum Digitalfunk nötig ist: Beim Unwetter im Juni vergangenen Jahres war das jetzige analoge System völlig überlastet. PATRICK FAUSS Illertissen. 2985 Mal rückten die Feuerwehren im Kreis Neu-Ulm im vergangenen Jahr zu Einsätzen aus. 157 Personen wurden aus Notlagen gerettet, 19 konnten nur noch tot geborgen werden. Drei Feuerwehrleute wurden verletzt. Das berichtete Kreisbrandrat Bernhard Schmidt bei der Kommandantendienst- und Verbandsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Mittwoch in der Illertisser Schranne. Um zehn Prozent haben die Einsätze im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Nicht zuletzt wegen des Unwetters vom 30. Juni. Dabei waren 1600 Notrufe bei der Integrierten Leitstelle Donau-Iller in Krumbach eingegangen. 600 Einsätze, meist wegen umgestürzter Bäume oder abgerissener Äste, gab es. „Das Unwetter zeigte die Grenzen in Sachen Einsatzführung auf“, erläuterte Schmidt. Fast alle Feuerwehren waren nach dem heftigen Sturm im Einsatz. Eine Koordination war wegen der vielen Notrufe nicht mehr möglich. Die lokalen Feuerwehren handelten daher autonom. Glücklicherweise gab es kaum schwerwiegende Gefahrensituationen. „Für solche Fälle kann künftig nur der einzuführende Digitalfunk Abhilfe schaffen“, betonte Schmidt. Der Zeitplan zur Einführung im Kreis stehe bereits fest. Im kommenden Jahr soll der auf zwei Jahre angesetzte Probebetrieb losgehen. Mindestens ein Drittel aller Einsatzfahrzeuge müssen zu diesem Zeitpunkt entsprechend ausgerüstet sein. Ein Digitalfunkgerät kostet 1700 Euro. Die Versammlung beschloss außerdem, die Beiträge der Kommunen für den Landes feuerwehrverband von jährlich 2,60 Euro pro Feuerwehrmitglied auf 3,60 Euro anzuheben. Zuletzt waren die Beiträge 1994 erhöht worden. Schmidt stellte in Illertissen außerdem die neu ernannten Amtsinhaber vor: Kommunikationselektronik-Spezialist Jochen Kölle von der Neu-Ulmer Feuerwehr ist zum Kreisbrandmeister Funk bestellt worden. Diplomingenieur für Fahrzeugtechnik Thomas Zawadke wurde Kreisbrandmeister der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung. Der bei der Sendener Wehr tätige Arzt. Gebhard Fröba ist jetzt Kreis feuerwehrarzt. Atemschutzfachmann Franz Kienle aus Altenstadt wurde Leiter der Atemschutzwerkstatt des Kreises Neu-Ulm.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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