27.09.2006

Weißenhorn: Floriansjünger aus Prad zu Gast

Bayerische Abzeichen für Südtiroler Retter Floriansjünger aus Prad bei der Weißenhorner Feuerwehr Weißenhorn (reba). Nach Jahren der Pause traten 18 Feuerwehrler aus der Südtiroler Gemeinde Prad am Stilfser Joch bei der Wehr in Weißenhorn an, um das Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold zu absolvieren. Ein nicht ganz alltägliches Bild zeigte sich den Besuchern der Weißenhorner Feuerwehr. Graue Uniformen und schwarze Helme, geschmückt mit goldenen Löwen und Kränzen, und aufgeweckte junge Männer, deren Sprache an Urlaub erinnert, bestimmten das Bild vor dem Gerätehaus. Achtzehn Feuerwehrmänner waren aus der Patengemeinde Prad des Landkreises Neu-Ulm angereist um das bayerische Leistungsabzeichen der Feuerwehr zu machen. "Seit 1970 hat der Landkreis die Patenschaft mit den Südtirolern und seit 1974 besteht diese Patenschaft auch mit der Feuerwehr" erzählt Kommandant Willy Schneider. Auch Walter Bestle, Ehrenkreisbrandrat, weiß vieles zu berichten. "Früher schon haben die Kameraden aus Prad die Leistungsabzeichen bei uns gemacht", so Bestle, "aber leider schlief das vor zehn Jahren ein". Umso mehr freut es ihn, dass diese Tradition wieder aufgenommen wird. Zwei Gruppen Gleich zwei Gruppen standen zur Prüfung an, wovon die meisten Prüflinge das Bronzene Zeichen erwerben wollten. Aber auch zweimal Silber und sogar ein goldenes Abzeichen wollten erkämpft werden. Geprüft wurden die Feuerwehrmänner in Knoten und Stichen - hier mussten verschiedene Knoten auf Zeit gemacht werden - und der Aufbau einer kompletten Löschstrecke. Dass die Südtiroler Wehr in keinster Weise den deutschen Rettern nachsteht, bekamen die Zuschauer eindrucksvoll zu sehen. "Zum Einsatz fertig" war das Stichwort für die angetretenen Gruppen. In genau festgelegten Abläufen und in einem vorgegebenen Zeitrahmen mussten diese eine Saugleitung zusammensetzen und zu Wasser bringen, verschiedene Schlauchstrecken an den imaginären Einsatzort verlegen und nach dem Signal "Wasser marsch" halb gefüllte Wassereimer umspritzen. Bewertet wurde aber nicht nur die Zeit, sondern das komplette Zusammenspiel von den Befehlen bis zur routinierten Zusammenarbeit der einzelnen Floriansjünger. Nur der Prüfling für Gold hatte zusätzliche Aufgaben. Dieser musste aus 32 Karten zwei ziehen und den aufgemalten Ausrüstungsgegenstand sofort den Prüfern im Löschfahrzeug zeigen, was für diesen aber kein Problem darstellte. Mit Bravour meisterten alle Prüflinge die geforderten Prüfungen und erhielten die begehrten Leistungsabzeichen sofort überreicht. Der mitgereiste Patenschaftsbeauftragte Josef Gritsch bedankte sich mit kulinarischen Gaben aus der Heimat und lud gleichzeitig den anwesenden Weißenhorner Bürgermeister zu einem Gegenbesuch nach Prad ein.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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