06.09.2006

Hochwasserschutz: Gestern sind die mobilen Wände getestet worden

In gut drei Stunden steht der Wall OB Noerenberg hofft, dass der dritte Bauabschnitt unverzüglich beginnt Wie lange dauert es, bis Neu-Ulm künftig vor heranspülendem Hochwasser gesichert ist? Drei bis vier Stunden, hat ein Test gezeigt. Straßeneinmündungen und Zufahrten können nicht einfach zugemauert werden. Bei Hochwasser werden sie mittels mobiler Wände verriegelt. JÜRGEN BUCHTA Die Neu-Ulmer Innenstadt hatte 1999 und 2005 massiv unter dem Hochwasser von Iller und Donau gelitten. Um dieser ständigen Bedrohung einen Riegel vorzuschieben, hat das Land Bayern zunächst Dämme und Mauern entlang des Iller-Kanals errichten lassen. In einem zweiten Bauabschnitt wird der Schutzwall von der Illermündung die Donau entlang bis fast zur Gänstorbrücke hin fortgeführt. Diese Arbeiten sollen in wenigen Wochen abgeschlossen sein. 32 Zugänge und Straßen Entlang der Neu-Ulmer Innenstadt gibt es aber eine Reihe Stellen - Straßeneinmündungen etwa oder Zugänge zu Privatgelände wie den Anlagen der DLRG oder dem Ulmer Ruderclub - die nicht einfach zubetoniert werden können. Sie bilden Lücken im Damm und müssen deshalb im Bedarfsfall durch mobile Hochwasserschutz-Elemente gesichert werden. Dabei handelt es sich um Aluminium-Balken, die in spezielle Halteschienen gesteckt werden. Insgesamt sind es 32 Orte, die solcherart geschützt werden müssen. Nachdem alle Halteschienen installiert sind, fand gestern Vormittag ein erster Test statt. Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs sollten herausfinden, ob sich alle Bauteile problemlos zusammenstecken lassen. Vor allem aber auch, wie lange es dauert, bis der gesamte Schutzwall steht. Die Vertreter der Neu-Ulmer Stadtverwaltung und des Wasserwirtschaftsamts Krumbach waren mit dem Testlauf vollauf zufrieden. Nichts klemmte. Und viel mehr als drei Stunden brauchten die Arbeiter nicht für die Montage. Meinhard Schlauß, der stellvertretende Chef des Wasserwirtschaftsamts Krumbach, hob hervor, dass der neue Schutzwall etwa einen Meter über die Hochwasserpegel in den Jahren 2005 und 1999 hinausreiche. Im Bedarfsfall lasse er sich durch Sandsäcke und zusätzliche Aluminium-Balken kurzzeitig weiter erhöhen. Der Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg betonte, dass ihm der unverzügliche Beginn der Arbeiten am dritten Bauabschnitt besonders am Herzen liege. Dabei soll der Damm vom Maxplatz bis etwa auf Höhe vom Bad Wolf weitergeführt werden. Schlauß zeigte sich zuversichtlich, dass die Arbeiten dazu noch im Herbst ausgeschrieben werden. Aufgenommen werden könnten sie dann im März und innerhalb eines halben Jahres abgeschlossen werden. Noerenberg erinnerte daran, dass der Neu-Ulmer Hochwasserschutz vom Illerkanal bis zur Gänstorbrücke 4,7 Millionen Euro koste. 1,7 Millionen Euro aus dieser Summe hat die Stadt Neu-Ulm beizusteuern. Die Teile für die mobilen Schutzwände - sie kosten allein 300 000 Euro - sind im Bereich der Schützenstraße gelagert. Als nächstes gelte es, die Rettungs- und Katastrophen-Einsatzkräfte, allen voran die Feuerwehr, damit vertraut zu machen. Nach Fertigstellung des Schutzwalls seien die Einsatzpläne für einen Hochwassereinsatz zu überarbeiten, sagte Noerenberg.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
Neu-Ulm LZ1
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