08.10.2012

Kreis Neu-Ulm: Die Feuerwehren gehen in die Offensive

Neu-Ulm Der Kreisfeuerwehrverband Neu-Ulm geht in die Offensive. Mit neuem Erscheinungsbild, verstärkter Nachwuchswerbung und einem Jahresjournal, das regelmäßig zur Verbandsarbeit berichtet, soll die Zukunft der Wehren im Landkreis gesichert und ihre fortdauernde Leistungsfähigkeit gefördert werden. „Noch geht es den Feuerwehren im Landkreis gut“, sagte Kreisbrandrat Bernhard Schmidt am Freitagabend in der Hauptwache der Neu-Ulmer Feuerwehr zur Eröffnung der Imagekampagne. In den 47 Jugendgruppen der Wehren und Löschzüge seien derzeit 430 junge Leute aktiv dabei. Der weibliche Anteil liege bei immerhin siebzehn Prozent. Diese erfreuliche Situation dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch für die fernere Zukunft vorgesorgt werden müsse. Da setzt Bernhard Schmidt bewusst bei den Jugendlichen an, „denn die Masse aller heutigen Wehrleute im Landkreis hat irgendwann einmal in der Jugendarbeit angefangen“. Emil-Schmid-Mittelschule vorbildhaft Als vorbildhaft stellte der Kreisbrandrat die Arbeit an der Emil-Schmid-Mittelschule in Ludwigsfeld heraus. Dort hatte Stadtbrandinspektor Rainer Daumann gemeinsam mit Rektorin Rosina Ederer eine fast zwanzigköpfige Jugendgruppe für den Feuerwehrdienst gewonnen. Die Ausbildung hatten Lehrer und Feuerwehrleute gemeinsam übernommen. Die Kosten von immerhin rund 10 000 Euro teilen sich die Stadt Neu-Ulm, der Landesfeuerwehrverband und der Freistaat Bayern. „Mit diesem Schwung müssen wir nun weitermachen.“ Dabei soll auch das neue Gewand helfen, das sich der Kreisfeuerwehrverband mithilfe der Hochschule Neu-Ulm geschneidert hat. Erarbeitet hat es Professor Dr. Markus Caspers mit dem dritten Semester des Studiengangs „Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation“. Entstanden sind vorerst neue einheitliche Briefköpfe, die sich überall dort verwenden lassen, wo der Verband in Schrift- oder Bildform auftritt. Hinzu kommen der Internetauftritt, allgemeine Aufklärungsschriften und als besonderer Höhepunkt eine neue Tagesdienstkleidung für besondere Führungsdienstgrade und Schiedsrichter in den Leistungsprüfungen. Alles in allem werde in dieser Weise das Erscheinungsbild der Feuerwehren in der Öffentlichkeit vereinheitlicht und verbessert. Stellvertretender Landrat Roland Bürzle mahnte im Grußwort, es sei durchaus wichtig, „dass der Kreisfeuerwehrverband was tut für seinen Nachwuchs“. Bayern sei da im Gegensatz zu anderen Bundesländern zwar noch gut dran. Aber das Demografieproblem müsse ständig bedacht werden. Bürzle riet dazu, sich verstärkt um die Aufnahme von Einwandererkindern zu kümmern, „die heute zumeist noch draußen stehen“. Er wolle keine Zwangsverpflichtungen für die Wehren, spreche sich aber für gleiche Lastenverteilung aus. Neu-Ulms Zweiter Bürgermeister Gerhard Hölzel hob „das gute Miteinander von freiwilligen und hauptberuflichen Feuerwehrleuten“ hervor. Die Feuerwehrgerätehäuser in Neu-Ulm, Pfuhl und Reutti böten gute Voraussetzungen für erfolgreiche Jugendarbeit. Professor Caspers, der mit seinen Studenten das neue Design der Feuerwehr geschaffen hatte, war froh, endlich mal etwas nicht nur in der Theorie entwickelt, sondern für ein wirkliches Projekt erarbeitet zu haben. „Wir sind ständig auf der Suche nach Themen. Da kam uns die Feuerwehr gerade recht. Für so etwas sind wir immer zu haben.“
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
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