18.04.2012

Weißenhorn: Tödlicher Betriebsunfall auf Baustelle

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Am Mittwoch ereignete sich kurz vor elf Uhr vormittags auf einer privaten Baustelle bei einem Wohnhaus an der Franz-Liszt-Straße in Weißenhorn ein schwerer Unfall mit tödlichen Folgen: Wie die Polizei mitteilte, war ein 37-jähriger Arbeiter in einer Baugrube neben einer Stützmauer beschäftigt. Dort wurde mit zwei Kleinbaggern das Erdreich neben einer Terrasse ausgehoben, um Platz für die Grundmauer eines Garagenneubaus unmittelbar neben dem Wohnhaus zu schaffen. Offensichtlich war der Arbeiter in die Grube gestiegen, um dort die Baggerarbeiten mit einer Schaufel von Hand zu unterstützen. Als die Ausschachtungsarbeiten bereits weit fortgeschritten waren, ergab es sich vermutlich durch den auf der Stützmauer von der Terrasse her lastenden Druck, dass ein fünf Meter langes, eineinhalb Meter breites und 25 Zentimeter dickes Stück der Mauer umstürzte und den Mann bis zum Oberkörper unter sich begrub. Der mit einem Kleinbagger arbeitende 48-jährige Kollege des Verunglückten alarmierte Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr und versuchte dann, das Mauerteil mit seiner Maschine anzuheben und abzustützen. Dies gelang jedoch nur teilweise; der Mann blieb mit den Beinen eingeklemmt und hatte bereits zuvor schwere Thoraxverletzungen erlitten. Als die Freiwillige Feuerwehr Weißenhorn unter Einsatzleitung von Kreisbrandinspektor Wilhelm Schneider eintraf, musste zunächst die teilweise angehobene Mauer mit Stützen stabilisiert werden, damit sowohl das Unfallopfer als auch die Hilfskräfte nicht gefährdet wurden. Dann gelang es den Feuerwehrleuten, das Erdreich unter dem Eingeklemmten so weit heraus zu schaufeln, dass dieser aus seiner Zwangslage befreit werden konnte. Nun wurde er Notarzt und Rettungsdienst übergeben, die unmittelbar nebenan in der Baugrube mit der Erstversorgung und der Reanimation begannen. Inzwischen war der Rettungshubschrauber „Christoph 22“ aus Ulm neben der nahe gelegenen Mittelschule bei der Reichenbacher Straße gelandet und das Team des Hubschraubers unterstützte die Rettungskräfte an der Unfallstelle. Nach längeren Bemühungen unter Leitung von Oberarzt Dr. Matthias Helm vom Bundeswehrkrankenhaus gelang es, den Mann so weit zu stabilisieren, dass er mit dem vor dem Haus wartenden Rettungswagen zum Hubschrauber gebracht werden konnte. Schließlich konnte das „Christoph-22“-Team den Verunglückten ins Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm abtransportieren, wo dieser allerdings trotz aller Bemühungen wenig später verstarb. Der 48-jährige Arbeitskollege des Unfallopfers hatte einen Schock erlitten; er und die Hausbewohner wurden sowohl vom Rettungsdienst als auch vom Notfallseelsorger, dem evangelischen Pfarrer Andreas Erstling, betreut. Die Ermittlungen zu dem tödlichen Betriebsunfall wurden von der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm übernommen. Ein Vertreter der Berufsgenossenschaft wurde zur Klärung des Sachverhalts ebenfalls hinzugezogen. (wis)
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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