22.07.2006

Neu-Ulm: Bei Bauarbeiten erneut Bombe gefunden

Bei Bauarbeiten erneut Bombe gefunden Teile der Neu-Ulmer Innenstadt evakuiert Neu-Ulm (kr). Wegen eines Bombenfunds mussten gestern Nachmittag erneut Teile der Neu-Ulmer Innenstadt evakuiert werden. Gegen 14 Uhr war bei Bauarbeiten zur Landesgartenschau nahe der Caponniere 4 ein 250-Kilogramm schwerer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Sprengmeister Günter Hanft und seinem Kollegen Gerhard Dürr gelang es gegen 19.30 Uhr, die amerikanische Bombe unschädlich zu machen. Kurz nach 14 Uhr, als Oberbürgermeister Gerold Noerenberg über den brisanten Fund zwischen dem "Gedeckten Weg" und der Ringstraße informiert worden war, begann die Alarmierung der Einsatzkräfte. Zu diesem Zeitpunkt war laut OB zwar abzusehen, dass die Umgebung um den Fundort evakuiert werden muss, allerdings nicht, in welchem Umkreis. Anfänglich, als Sprengmeister Günter Hanft noch nicht vor Ort war und die potenzielle Sprengkraft des 250-Kilogramm-Blindgängers abschätzen konnte, sei man von von einem 250-Meter-Radius ausgegangen ­ 700 Personen hätten dann ihre Wohnungen räumen müssen. Hanft, der gestern nicht das erste Mal in Neu-Ulm Bomben entschärft hat, empfahl dann aber, nur die Häuser, die in Sichtweite des Fundorts waren, zu evakuieren ­ was die insgesamt 186 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz und THW dann auch mit mittlerweile erlangter Routine taten. Insgesamt mussten 176 Personen ihre Häuser verlassen, wobei es keinerlei Schwierigkeiten ­ etwa mit Bettlägerigen ­ gab, so BRK-Geschäftsführer Alfred Bauer. Ein vorsorglich eingerichtetes Auffanglager in der Aula der Vorfeldschule suchten laut BRK nur sechs Personen auf ­ der Rest, so wurde nach dem glücklichen Ausgang der Aktion gewitzelt, werde wahrscheinlich im Biergarten gewesen sein. Zur Sicherheit waren mehrere Straßen rund um den Fundort abgesperrt ­ die NU 21-Umfahrung Hermann-Köhl-Straße, der Künetteweg, der "Gedeckte Weg" und zeitweise auch die Ringstraße zwischen Allgäuer Ring und Reuttier Straße. Der Bahnverkehr wurde nicht behindert: Die Bombenräumer brachten es fertig, das Sprengmittel zu einer Zeit zu entschärfen, in der keine Züge die Stelle passierten Die Bombe ­ die 353. in seiner Laufbahn ­ zu entschärfen, bereitete Sprengmeister Günter Hanft und seinem Kollegen Gerhard Dürr eigenen Aussagen zufolge keine allzu großen Probleme. Nach Hanfts Worten hatten bei dem amerikanischen Produkt beide Aufschlagzünder versagt ­ möglicherweise, weil die Bombe aus zu geringer Höhe abgeworfen worden war. Dass Kampfmittelräumer Nerven wie Stahl haben, bewies Munitionsfacharbeiter Gerhard Dürr. Als er und sein Chef vor der Bombe standen, erhielt Günter Hanft über Handy die Nachricht, dass er zum vierten Mal Opa geworden sei. Was tat Dürr: Er sprühte mit Farbe den Namen des Babys, Helen, auf die Bombe. Günter Hanft (rechts) erfährt, dass er zum vierten Mal Opa geworden ist. Kollege Gerhard Dürr sprüht zur Feier des Tages Babys Namen auf die Bombe. Bild: oma Gerhard Dürr präsentiert die beiden Aufschlagzünder der amerikanischen 250-Kilogramm-Fliegerbombe. Die explosive Fracht wurde nach München gebracht, wo sie zersägt wird.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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