14.12.2010

Weniger Leute für Bereitschaft Integrierte Leitstelle wird vorbereitet

Die Feinarbeit für den Aufbau der integrierten Rettungsleitstelle in Krumbach läuft nicht immer reibungsfrei: Kritik gibt es an Schichtregelungen. MICHAEL JANJANIN Kreis Neu-Ulm. Der große Plan ist immer noch nicht ganz verwirklicht: Dass eine integrierte Rettungsleitstelle die Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr aus dem Nordwesten von Bayerisch-Schwaben koordiniert, wenn jemand unter der Nummer 112 Hilfe ruft. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat dort im Oktober zwar den Betrieb aufgenommen – koordiniert aber bis jetzt lediglich Rettungsdienst-Einsätze. Die Vorbereitungen, dass auch die Feuerwehren aus den Kreisen Neu-Ulm, Günzburg, Unterallgäu und der Stadt Memmingen von dort aus alarmiert werden, ziehen sich noch bis Mai hin. Wie bereits in der Samstagausgabe berichtet, hat der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Donau-Iller über den Fortschritt der Arbeiten berichtet. In der jüngsten Verbandsversammlung gab es Kritik an einer vom BRK beantragten Änderung des Betreibervertrags. Vor allem die Regelungen für den Bereitschaftsdienst hatten für Verärgerung gesorgt: Darin ist geplant, dass der Bereitschaftsdienst innerhalb von fünf Minuten und die Rufbereitschaft innerhalb von 30 Minuten mit jeweils einer zweiten Kraft besetzt werden kann. Doch das BRK schafft die Besetzung nicht. Das Problem: Der Dienst sollte durch fünf Leute der Freiwilligen Feuerwehr Krumbach unterstützt werden, die bisher in der Nachalarmierungsstelle der dortigen Einsatzzentrale tätig waren. Von diesen fünf Leuten seien dem BRK von der Feuerwehr dann nur vier benannt worden. Dazu habe eine Person krankheitsbedingt die Ausbildung abbrechen müssen. So waren’s nur noch drei. In einem Gespräch mit dem Verbandsvorsitzenden, dem Günzburger Landrat Hubert Hafner, habe sich auch herausgestellt, dass nicht alle Bewerber aufgrund der deutlich höheren Anforderungen des neuen Einsatzleitsystems geeignet seien. „Eine mit Nachdruck betriebene Werbung“ sei bisher ergebnislos verlaufen. Deshalb der Vorschlag des Bayerischen Roten Kreuzes: Bereitschaft und Rufbereitschaft jeweils mit nur einer Person zu besetzen und diese Konstellation ein Jahr lang im Echtbetrieb (von Mai an) auszuprobieren. Die meisten Leitstellen mit einem vergleichbaren Einzugsgebiet von rund 460 000 Einwohnern würden dies so handhaben, zumal die Unterstützung durch eine zweite Person nur bei Großschäden wie zum Beispiel bei Hochwassereinsätzen gebraucht werde – dies sei auch durch die Nachalarmierung von Disponenten gut steuerbar, so das BRK. Der Gutachter für die Leitstelle, Reinhard Schmiedel, hat es mangels statistisch belastbarer Zahlen aber abgelehnt, für die Vertragsänderung eine Risikoabschätzung abzugeben. Diese sei erst im Echtbetrieb möglich. Verbandsrätin Rosl Schäufele (SPD) kritisierte den Antrag: Die Belastungen würden erhöht, mit denen die Tätigkeit in Leitstellen verbunden sei. Landrat Erich Josef Geßner (CSU) erwiderte, es werde sich „wohl niemand verbiegen, wenn man die Regelung für ein Jahr ändert“. Der Antrag wurde bei einer Gegenstimme angenommen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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