05.10.2010

Die Feuerwehr im Wandel der Zeit "Tag der offenen Tür" in Thalfingen

Thalfingen. Alle zwei Jahre veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Thalfingen einen "Tag der offenen Tür". Am Sonntagnachmittag läutete in Thalfingen die Feuerglocke - genau wie 1912. Das war damals für alle Männer im Dorf, die beim Löschen halfen, das Signal für einen Einsatz. Mit ihrer Muskelkraft zogen sie das Löschgerät, eine Handdruckspritze, an den Brandort. Das alles brauchte Zeit. Mit Eimern mussten die Dorfbewohner Wasser in die Spritze füllen, dann war Pumpen angesagt, bis der Wasserstrahl kam. Reichte das Löschgerät allein nicht aus, standen seinerzeit noch Schläuche aus Hanf für die Löscharbeiten zur Verfügung. Am Sonntag veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Thalfingen einen "Tag der offenen Tür". Alle zwei Jahre findet der statt. "So ein Tag bietet für uns als Feuerwehr die Möglichkeit, uns zu präsentieren. Gleichzeitig können die Besucher sich informieren und verstehen so die Arbeit der Feuerwehr auch besser", sagte Kommandant Markus Tschiharsch (37). Anschaulich waren für die vielen Besucher die zwei Schauübungen, die einen guten Eindruck über die Feuerwehr von damals und heute vermittelten. Wenn heute jemand die "112" wählt und einen Notruf absetzt, dann werden die Einsatzkräfte per Piepser informiert. Am Brandort steht ihnen moderne Technik zur Verfügung - etwa eine Wärmebildkamera, die den genauen Brandherd ermittelt. Die Feuerwehrleute tragen Atemschutz- und Sauerstoffmasken und natürlich feuerfeste Brandschutzanzüge. So hat sich in 100 Jahren viel verändert. Speziell auf die Entwicklung der Kleidung ging am Nachmittag eine Modenschau ein. "Von der Uniform zur Schutzkleidung", lautete das Motto. Und wer sich Informationen über die Geschichte der Feuerwehr holen wollte, konnte einen Blick in die Ausstellung zum Feuerlöschwesen werfen. Bereits in der Antike hatte Kaiser Augustus eine schnelle Einsatztruppe für den Brandfall organisiert. Heutzutage ist die Feuerwehr nicht mehr nur für das Löschen von Bränden zuständig, sondern wird auch bei Unfällen, Hochwasser oder Sturmschäden eingesetzt. Der "Tag der offenen Tür" gab auch einen guten Überblick über die Entwicklung der Feuerwehrfahrzeuge. Das älteste war die Handdruckspritze von 1912, das jüngste ein Hightech-Fahrzeug aus dem Jahr 2010. Auch die Kinder waren beschäftigt: Sie durften sich in Oldtimer-Löschfahrzeuge und auf Oldtimer-Traktoren setzen oder mit der Drehleiter nach oben fahren.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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