06.08.2010

Senden/Illertissen: Baggersee-Einsatz: 15-Jähriger hatte Notfall erfunden

Senden/Illertissen. Ein damals 15-jähriger türkischstämmiger Jugendlicher aus Illertissen hat am 4. Juni mit einem vorgetäuschten Notruf die große Suchaktion von Polizei samt Hubschrauber, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Wasserwacht an den Sendener Baggerseen ausgelöst. Das teilte die Polizei gestern mit. Wie berichtet, hatte ein Anrufer gegen 13 Uhr bei der Rettungsleitstelle Ulm gemeldet, eine Frau sei nach einer Schwanen-Attacke in einem Baggersee bei Senden untergegangen. Versuche, den Anrufer zurückzurufen, schlugen fehl, da er sein Handy ausgeschaltet hatte. Die Suche wurde gegen 15.30 Uhr ergebnislos eingestellt. Die Beamten der Polizeistation Senden nahmen daraufhin Ermittlungen auf und konnten den Anrufer unter anderem anhand einer Stimmprobe ermitteln. Der Jugendliche räumte ein, dass es den Vorfall auf dem See nie gegeben hat. Ausschlaggebend für seinen Anruf war offenbar eine Wette: Ein 17-Jährigen aus Neu-Ulm soll dem 15-Jährigen zehn Euro für einen Notruf bei der Feuerwehr versprochen haben. Unklar ist nach Angaben der Polizei, inwieweit die durch den Einsatz entstandenen Kosten den beiden Jugendlichen oder deren Eltern in Rechnung gestellt werden können. Es handelt sich um eine mindestens mittlere vierstellige Summe. Fest steht, dass die beiden Jugendlichen ein Strafverfahren wegen „Missbrauch von Notrufen“ erwartet.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
Senden
zurück