Vöhringen: angenommene Explosion mit Brand
Gegen 18.15 Uhr trafen 30 Einsatzkräfte am Benefiziatenhaus in der Kolpingstraße mit Martinshorn und Blaulicht ein, fünf Fahrzeuge waren binnen Minuten vor Ort. Unter der Einsatzleitung von Sven Görmiller drangen die Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutzgerät über die Fenster in das Haus ein. Die acht Verletzten wurden mit der Drehleiter aus dem ersten Stock des Gebäudes gerettet, da die Treppe durch die Explosion eingestürzt war.
Was als spektakulärer Einsatz erscheint, war allerdings eine reine Übung der Freiwilligen Feuerwehren aus Vöhringen und Illerzell. Das Benefiziatenhaus wurde zum perfekten Übungsobjekt, da der Abriss des Gebäudes in den nächsten Tagen ansteht. So erfüllte es noch einen guten Zweck, das Nachstellen einer sehr gefährlichen und nicht oft vorkommenden Situation, wie der stellvertretende Kommandant Hans-Georg Vogel erklärte.
Während der Übung waren alle Arbeitsfelder der Feuerwehr betroffen: Arbeiten mit Atemschutz, Umgang mit Gefahrgut und Bergung von Verletzten unter erschwerten Bedingungen. Zuerst wurde jedoch von einem kleineren Trupp mit einem Explosionsmessgerät geprüft, ob Gas vorhanden sei, erläuterte Markus Öfner, Jugendvertreter der Feuerwehr Vöhringen. Erst nachdem hier Entwarnung gegeben werden konnte, fuhren die wartenden Einsatzfahrzeuge an das Gebäude heran und begannen mit den Arbeiten. Mit einer Nebelmaschine wurde das Innere des Hauses eingeraucht, um realistische Bedingungen zu haben. Die Verletzten simulierten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Nach dem Einsatz wartet auf die Feuerwehrleute jedoch noch viel Arbeit, erklärt Markus Öfner. „Sämtliche benutzten Gerätschaften und die Schläuche müssen gereinigt werden. Das dauert bestimmt nochmals bis zu zwei Stunden.“
Zweiter Kommandant Vogel fasste den Einsatz nach eineinhalb Stunden positiv zusammen: „Alles verlief koordiniert und ruhig. Hektik ist bei solch einem schwierigen Einsatz genau das, was man nicht gebrauchen kann.“
Illertisser Zeitung