31.03.2010

Nersingen: 27-Jähriger zum neuen Kommandanten gewählt

Mack führt Feuerwehr Die Nersinger Freiwillige Feuerwehr hat mit Mario Mack einen neuen Kommandanten. Was der Feuerwehr dagegen fehlt, ist ein modernes Löschfahrzeug, eine runderneuerte Wache und Nachwuchs. MIRANDA TIEPERMANN Nersingen. Zwei Ereignisse standen in den vergangenen Monaten bei der Nersinger Feuerwehr im Mittelpunkt: die Gründung eines Feuerwehrvereins und der Wechsel an der Spitze. Seit Dezember ist die Freiwillige Feuerwehr Nersingen-Leibi wie die Wehren in Straß und Fahlheim ein eingetragener Verein. In der jüngsten Jahresversammlung wurde der 27-jährige Mario Mack zum neuen Kommandanten gewählt – als Nachfolger von Stefan Hilble. Sein Stellvertreter Rolf Mitzel ist von den Mitgliedern in seinem Amt bestätigt worden. Die Kreisbrandinspektion hatte der Nersinger Feuerwehr im vergangenen Jahr zwar einen guten Ausbildungsstand bescheinigt, jedoch den Zustand des Gerätehauses bemängelt. Dieses entspreche nicht mehr den aktuellen Vorschriften. Das 35 Jahre alte Feuerwehrhaus im Riedle (Am Schwarzen Graben 3) ist längst zu klein. Es gibt nur zwei Tore für drei Fahrzeuge, keinen Büroraum und vor allem keine Abgasvorrichtung. „Bei jedem Einsatz setzen sich die Rußpartikel der Dieselfahrzeuge im Gerätehaus fest. Sie befinden sich auf der Kleidung und überall“, sagte Kommandant Mack. Bürgermeister Erich Winkler versprach, dass noch in diesem Jahr eine mehrere tausend Euro teure Absauganlage installiert wird. Mehr könne die Gemeinde derzeit nicht stemmen. Sie hat weder Geld für die Erweiterung des Feuerwehrhauses noch für ein neues Löschfahrzeug, das ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste steht. Das vorhandene Fahrzeug ist 20 Jahre alt. „Das Fahrzeug ist noch einsatzfähig“, beruhigte Mack. Im vergangenen Jahr war es bei elf Bränden im Einsatz. Rolf Mitzel erläuterte, welche Vorteile allerdings ein zeitgemäßer Nachfolger hätte: Ein neues Löschfahrzeug „wäre besser ausgestattet, wendiger, käme leichter in enge Straßen und wäre dank integriertem Wassertank sofort einsatzfähig“. Doch das Wunschmobil kostet mindestens 100 000 Euro. Die Nersinger und Leibier Feuerwehr hat jedoch noch ein zweites Problem: Derzeit gibt es im Verein nur sechs Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Um den Fortbestand der Feuerwehr zu sichern, wollen die Nersinger dieses Jahr die Jugendwerbung intensivieren. So begeisterten Mitglieder vor kurzem beim Technik-Papasamstag des Nersinger Kindergartens schon die Jüngsten mit Vorführungen und Spielen zum Thema Feuerwehr. Geplant ist auch, die Kooperationen mit Schulen fortzusetzen, bei der Stadtranderholung wieder einen Aktionstag abzuhalten und weitere Anlässe zu schaffen, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. In einem Punkt ist die Nersinger Feuerwehr allerdings zufrieden: „Wir haben ein super Klima und eine gute Zusammenarbeit mit allen Wehren in der Großgemeinde“, sagte Mack. Die Feuerwehr Nersingen-Leibi hat derzeit 40 Aktive, darunter drei Frauen und sechs Jugendliche. Im vergangenen Jahr gab es 70 Einsätze: elf Brände, 16 Sicherheitswachen und 43 technische Hilfeleistungen. In der Summe leisteten die Feuerwehrleute 1221 Einsatzstunden, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen 18 Übungen und Schulungsabende, acht Sicherungseinsätze sowie diverse überörtliche Ausbildungen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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