18.03.2010

Neu-Ulm: Feuerwehr: Moderne Technik, mehr Personal

Neu-Ulmer Stadtrat beschließt Bedarfsplan und den Bau der Wache in der Pfuhler Hauptstraße Die Feuerwehr wird teuer für die Stadt Neu-Ulm: Sie braucht laut einem Gutachten Verstärkung im personellen und im technischen Bereich. EDWIN RUSCHITZKA Neu-Ulm. In den nächsten fünf Jahren muss die Stadt Neu-Ulm Millionen Euro in die Feuerwehr investieren, damit sie schlagkräftig bleibt. Die Ersatzbeschaffungen für veraltetes technisches Gerät summieren sich kurz- und mittelfristig bis zum Jahr 2014 auf rund 3,2 Millionen Euro, danach nochmals auf 2,4 Millionen Euro. Insgesamt sind es 39 Fahrzeuge – von kleineren Gerätewagen bis zur großen Drehleiter. Nicht genug damit, auch im personellen Bereich muss deutlich aufgestockt werden. Deshalb wird die Stadt noch in diesem Jahr damit beginnen, fünf weitere Männer oder Frauen zu Berufs feuerwehrlern für den Dienst in der Hauptwache auszubilden. Die Stellen wurden vom Stadtrat bereits genehmigt. Sie wurden auch schon ausgeschrieben, es gab 170 Bewerbungen. Insgesamt werden in der Hauptwache dann 30 Berufs feuerwehrler im Einsatz sein. Ein ausgebildeter Feuerwehrmann kostet die Stadt im Durchschnitt jährlich etwa 50 000 Euro. Auch der ehrenamtliche Bereich muss in Hinsicht auf Verfügbarkeit und Qualifikation der Einsatzkräfte deutlich verstärkt werden. Das sind die wesentlichen Aussagen eines so genannten Feuerwehrbedarfsplans, den Neu-Ulm auf freiwilliger Basis für ein Salär von 40 000 Euro beim Fachbüro Rinke in Auftrag gegeben hat. Nachdem dieser Plan gestern dem Stadtrat vorgestellt wurde, gab es einstimmig grünes Licht. „So lange eine Stadt wächst, wachsen die Anforderungen an sie, gerade auch im Bereich der Feuerwehr“, sagt OB Gerold Noerenberg. „Und wir haben mehr Arbeit als Leute.“ Neu-Ulm wird weiter zweigleisig fahren – mit hauptberuflichen und ehrenamtlichen Feuerwehrkräften. Etwa 400 Freiwillige stehen derzeit im ganzen Stadtgebiet zur Verfügung – aber nur auf dem Papier. Nicht alle können zu jeder Tages- und Nachtzeit eingesetzt werden, weil sie auswärts arbeiten, weil sie ihre Arbeitsstelle nicht einfach so verlassen können. Deshalb werden weiter Ehrenamtliche gesucht: Die Stadt will gezielt Frauen, aber auch Studenten der Hochschule ansprechen. Und wer künftig beispielsweise im Bereich des Edwin-Scharff-Hauses und im Baubetriebshof eine städtische Stelle haben will, kann bei der Einstellung Pluspunkte sammeln, wenn er sich für die Feuerwehr anwerben lässt. Die Verfügbarkeit der Freiwilligen ist draußen in den Stadtteilen besser als in der Innenstadt. Ein halbes Jahr lang wurde mit einem Chip am Schlüsselbund dokumentiert, wie viele Kräfte bei einer Alarmierung kommen, wie lange sie unterwegs sind. Es gibt Stadtteile wie in Pfuhl oder Reutti, da funktioniert es reibungslos. Es gibt aber auch Stadtteile mit Problemen: Kommandant Rainer Daumann nennt Holzschwang oder Ludwigsfeld, wo Unterbesetzungen festgestellt wurden. Vom Stadtrat wurde gestern auch mit nur zwei Gegenstimmen die neue, zwei Millionen Euro teure Wache in der Pfuhler Hauptstraße beschlossen. Trotz der Kritik, die eine Bürgerinitiative geäußert hatte.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
Neu-Ulm Ständige Wache
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