03.09.2009

Trauer um ehem. Kreisbrandrat Hermann Kolb

Illertissen trauert um Hermann Kolb Illertissen (rp) - Hermann Kolb, Altbürgermeister von Illertissen, ist am gestrigen Mittwoch im Alter von 82 Jahren gestorben. Mit ihm verliert die Stadt eine Persönlichkeit, die die Nachkriegsgeschichte und die Entwicklung zur modernen Kommune maßgeblich geprägt hat. Kolb, der aus einer kinderreichen Illertisser Familie stammte, war nicht nur von 1971 bis 1990 Bürgermeister, er engagierte sich von Jugend an bis ins hohe Alter in der Kommunalpolitik, auf städtischer und auf Kreisebene. Als Jugendlicher war er der Freiwilligen Feuerwehr beigetreten. Ende der 50er Jahre war er im Altlandkreis Illertissen in führender Position tätig, nach der Gebietsreform bestätigten ihn die Kommandanten im Kreis Neu-Ulm als Kreisbrandrat. Bereits 1970 war er zum stellvertretenden geschäftsführenden Sprecher der bayerischen Feuerwehren gewählt worden. Als solcher fungierte er als Verbindungsmann zum Innenministerium. Hermann Kolb war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse sowie des Bayerischen Verdienstordens. Der Ehrenbürger und Träger des Ehrenrings der Stadt, der sich 2002 aus der Kommunalpolitik zurückgezogen hatte, wird am Freitag, 4. September, auf dem Waldfriedhof beigesetzt. Das vorhergehende Requiem in der Stadtpfarrkirche beginnt um 14 Uhr. „Die Stadt und ihre Menschen waren seine Lebensaufgabe“ Herzenswärme und Bürgernähe waren Grundlage für Kolbs erfolgreiches Wirken als Kommunalpolitiker. Die Bürger schätzten an ihm aber auch Sachkenntnis und Sachlichkeit. „Er empfand die Stadt und ihre Menschen als seine Lebensaufgabe“, schreibt Bürgermeisterin Marita Kaiser im Nachruf der Stadt. Mit Tatkraft, Weitblick und hohem Verantwortungsbewusstsein habe er die Geschicke der Stadt geleitet und städtische Vorhaben auch über schwierige Klippen hinweg vorangetrieben. An Illertissens Entwicklung hin zum Mittelzentrum hatte das CSU-Mitglied als Stadtrat und vor allem in seinen 19 Jahren als Erster sowie fünf Jahren als Zweiter Bürgermeister entscheidenden Anteil. Die Gebietsreform habe er mit bewundernswerter Beharrlichkeit und Fingerspitzengefühl zum Guten geführt, so die Stadt. Gemeinnütziges und soziales Engagement waren für ihn selbstverständlich. Kolb kann getrost als Grundstein des sozialen Wohnungsbaus in Illertissen bezeichnet werden. Vereine und Verbände konnten sich seiner Verbundenheit gewiss sein. Die Partnerschaft mit der französischen Stadt Carnac zählt ihn zu den Gründervätern. Die Kommunalpolitik stand aber nicht ganz am Anfang des Lebensweges von Hermann Kolb. Als jüngster Glasermeister Schwabens hatte er 1951 in Illertissen den elterlichen Betrieb an der Vöhlinstraße übernommen, den die Mutter während des Krieges über Wasser gehalten hatte. Der Vater war gestorben, als Hermann Kolb, Jüngster von fünf Brüdern, ein Jahr alt war. Sein Meisterstück von damals, ein bleiverglastes Fenster zierte nach Fertigstellung das Ulmer Münster. Kondolenzbuch im Rathaus ausgelegt Die Stadt Illertissen hat im Rathaus (über dem Haupteingang) ein Kondolenzbuch aufgelegt. Am heutigen Donnerstag von 14 bis 18 Uhr und am morgigen Freitag von 8 bis 12 Uhr können die Bürger darin ihre Anteilnahme bekunden.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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