15.06.2009

Unterfahlheim: Feuerwehr im Werbeeinsatz

Unterfahlheimer demonstrieren ihr Können unter realistischen Bedingungen Bei ihrem zweiten Aktionstag zeigte die Freiwillige Feuerwehr aus Unterfahlheim erneut in vier Szenarien, wie sie ihren Rettungsauftrag erfüllt. Ein Shuttle-Bus brachte die Besucher zu den Einsatzorten. PATRICK FAUSS Unterfahlheim Ein Kurzschluss in einer Garage, ein in Brand geratenes Auto und Jugendliche in Seenot auf dem Baggersee hielten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Unterfahlheim den ganzen Samstag über auf Trapp. Freilich waren alle diese Szenarien nicht echt, sondern nur gestellt - zu Übungszwecken. "Das sind alles Notfälle, wie sie im Dorf das ganze Jahr über vorkommen", erläuterte Kommandant Andreas Frey. Beim Aktionstag hatte die Feuerwehr insgesamt vier Notfälle siumuliert und zeigte, wie sie darauf reagiert. Die Rettungsschwimmer zogen die Jugendliche aus dem See. Flammen im brennenden Auto erstickten die Brandbekämpfer mit Schaum. Besucher, die die Einsätze anschauen wollten, wurden vom Feuerwehrhaus aus mit einem Shuttle-Bus jeweils zum Ort des Geschehens gefahren. Hauptübung und Höhepunkt des Aktionstags war die Brandübung im Wohnhaus eines Unterfahlheimer Bauernhofs. Eine Frau und fünf Kinder, letztere Angehörige der Jugendfeuerwehr, waren im brennenden Wohnhaus eingeschlossen. "Wenn Menschen gefährdet sind, wird die Straßer Feuerwehr automatisch mitalarmiert", kommentierte Wolfgang Brandner. Der ehemalige Unterfahlheimer Feuerwehrkommandant erklärte das Geschehen für jeden hörbar über Lautsprecher. Eingeschlossene Menschen - das heißt: Atemgeräte sind angesagt, um die Bewohner zu retten. Ebenso bedeutet dieses Szenario, dass Verstärkung aus dem Nachbarort Straß benötigt wird. Außerdem ist die Anwesenheit der Rot-Kreuz-Helfer, in diesem Fall von der Ortsgruppe aus Nersingen, vorgeschrieben. In Unterfahlheim sorgt eine Warnsirene neben SMS- und Piepseralarmierung dafür, dass Feuerwehrangehörige über Notfälle informiert sind. Kurz nach dem Eintreffen begann die Besatzung des Löschfahrzeugs damit, den Wasserschlauch auszurollen. Derweil legten vier Feuerwehrleute die Atemgeräte und Schutzhelme an. Auf einem gelben Klippboard notierte ein Kollege die Einsatzzeiten der Atemgeräte. Diese sind auf eine halbe Stunde beschränkt. Kriechend, denn Hitze und Feuer steigen an die Decke, drangen die so genannten "Innenangreifer" ins mit Disconebel eingeräucherte Haus ein. Dabei rollten sie den grellgelben Schlauch aus. Er dient unter anderem als Wegweiser nach draußen. Die Signalfarbe gehört zu den wenigen Dingen, die im Rauch erkennbar bleiben. Die "Brandopfer", wie die 11-jährige Lena Jäckle, warteten bereits auf ihre Rettung. "In echt hätte ich schon Angst gehabt", sagte sie. Es habe eine Zeit gedauert, bis die in Schutzkleidung eingemummten Feuerwehrleute sie gefunden hätten. Dann wurde sie mit einem Tragetuch an die frische Luft befördert. Die Feuerwehrleute hatten unterdessen den Schlauch bis zum angenommenen Brandherd verlegt, um dort gezielt die Flammen zu bekämpfen. "In modernen Wohnhäusern gibt es viel Plastik, aber nur noch wenig Holz", erläuterte der stellvertretende Kommandant Philipp Schwarz. "Die Flammen breiten sich nicht so schnell aus, aber der Rauch ist sehr giftig." Nachdem am Nachmittag der Brand gelöscht und die Eingeschlossenen gerettet waren, war der Aktionstag für die 45 aktiven Feuerwehrleute und die sechs Jugendfeuerwehrler vorbei. Es war bereits die zweite Veranstaltung dieser Art. "Wir hoffen, mit dem Aktionstag neue Mitglieder zu gewinnen", sagte Kommandant Andreas Frey. Außerdem hätten alle Übungen unter realistischen Bedingungen stattgefunden. Sie dienten daher auch der Ausbildung der Feuerwehrleute. Dass der erste Aktionstag ein Erfolg war, konnten die Besucher an der aufgestockten Mannschaftsstärke der Jugendfeuerwehr sehen. Drei Kinder und Jugendliche hatten sich damals bei der Jugendfeuerwehr angemeldet.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
Fahlheim 1 (Unterfahlheim)
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