07.06.2020

Fettexplosion in Weißenhorn

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Weil er heißes Öl in einem Kochtopf mit Wasser „abkühlen“ wollte, brachte sich ein 21-Jähriger am Freitagabend gegen 21 Uhr in einem Wohnhaus an der Spitzwegstraße in Weißenhorn in Lebensgefahr. Wie die Polizei mitteilt, wollte der junge Mann Pommes zubereiten. Als das Öl im Topf zu heiß wurde, schüttete er kaltes Wasser dazu. Das führte unmittelbar zu einer Fettexplosion und einer Stichflamme, die sich in der gesamten Wohnung rasend schnell ausbreitete. Durch den lauten Knall der Explosion wurden die Bewohner der anderen Doppelhaushälfte „hellhörig“, wie die Polizei schreibt. Sie verließen die Wohnung und sofort wurde ein Notruf abgesetzt. Die schnell eintreffende Feuerwehr löschte den entstehenden Brand und lüftete das Haus. Der 21-jährige verhinderte Koch erlitt leichte Verbrennungen und musste vom Rettungsdienst in die Weißenhorner Stiftungsklinik gebracht werden, wo er ambulant versorgt wurde. Wie die Polizei weiter berichtet, wurde „durch das Kochexperiment der offene Wohn- und Esszimmerbereich der Wohnung vollständig verrußt“. Die genaue Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. In diesem Zusammenhang warnt die Feuerwehr wieder einmal dringend davor, heißes oder brennendes Fett mit Wasser löschen zu wollen. Selbst eine kleine Menge Wasser verdampft dabei schlagartig, weil brennendes Fett bereits mehrere hundert Grad hat und damit wesentlich heißer als kochendes Wasser ist. Deshalb spricht man von einer Explosion. Die schlagartig verdampfenden Wassertropfen reißen große Mengen brennendes Öl oder Fett mit sich, wodurch eine meterhohe Stichflamme entsteht. Dies wird von vielen Feuerwehren bei Schauübungen immer wieder demonstriert. Das einzige Mittel, einen Fettbrand zu löschen, besteht darin, den Topf oder die Pfanne mit dem brennenden oder zu heiß gewordenen Öl mit einem Topfdeckel zu bedecken, Dadurch wird dem Feuer der Sauerstoff entzogen und es erstickt schnell. Man muss sich nur trauen, das brennende Fett sofort mit einem ausreichend großen Deckel zuzudecken. (wis) Ein Schnapsgläschen voll Wasser wird in einen Liter brennendes Fett geschüttet – das Ergebnis ist eine Fettexplosion mit meterhoher Stichflamme. Die Feuerwehren warnen immer wieder davor und raten, brennendes Fett stattdessen nur mit einem Deckel von der Sauerstoffzufuhr zu trennen und den Topf zuzudecken. Unser Bild zeigt die Vorführung einer Fettexplosion beim Besuch einer Schulklasse durch die FF Au vor dem Illertisser Feuerwehr-Gerätehaus. Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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