25.12.2012

Mehrere Brandeinsätze im südlichen Landkreis

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Arbeitsreiche Feiertage gab es für die Feuerwehren im südlichen Landkreis Neu-Ulm: Am Heiligen Abend hatten die Feuerwehren aus Osterberg, Kellmünz und Altenstadt mehrere Stunden lang zu tun. Im Wohnhaus eines älteren landwirtschaftlichen Anwesens an der Hohlgasse in Osterberg war es zu einem Kaminbrand gekommen. Gegen 17 Uhr wurde deshalb Alarm ausgelöst und mehr als fünfzig Feuerwehrleute rückten aus. Wie sich heraus stellte, war der Kamin des Hauses innen mit einem Metallrohr verkleidet, und eine darin haftende Pechschicht war schlagartig abgebrannt. Infolge der dadurch entstandenen Hitze geriet auch weiteres Pech in Brand, das sich zwischen dem Metallrohr und der Kaminmauer abgesetzt hatte. Dadurch wiederum entstand ein massiver Riss im Kamin, sodass dieser abzustürzen drohte. Von der Drehleiter der Altenstadter Feuerwehr aus wurde er dann unter Beratung eines Kaminkehrermeisters mit Spanngurten und Schalmaterial gesichert. Währenddessen kontrollierten die Wehrleute mithilfe von zwei Wärmebildkameras das Innere des Hauses, da die Gefahr bestand, dass durch die Hitze auch die Fehlböden in Kaminnähe in Brand geraten könnten. Deshalb wurde ein umfassender Brandschutz mit mehreren Strahlrohren aufgebaut, die aber nicht zum Einsatz kamen. Die Glutnester am Kamin wurden unter Aufsicht des Kaminkehrermeisters ausgeräumt. Nach mehr als zwei Stunden konnten die Feuerwehren abrücken. Inzwischen hatte eine Bewohnerin des Hauses infolge der Aufregung einen Kreislaufzusammenbruch erlitten; sie wurde von Notarzt und Rettungsdienst versorgt und ins Klinikum Memmingen eingeliefert. Gegen 22 Uhr kontrollierten Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer und mehrere Wehrleute nochmals mit der Wärmebildkamera, ob sich inzwischen weitere Glutnester gebildet hatten, und sie fanden einen weiteren potenziellen Brandherd, der sich bereits auf 170 Grad aufgeheizt hatte. Auch dieser wurde ausgeräumt. Dabei war neben der Altenstadter Wärmebildkamera auch die neue Kamera zum Einsatz gekommen, die bei der Feuerwehr Kellmünz erst am vergangenen Freitag neu geliefert worden war. Am Vormittag des Ersten Weihnachtsfeiertages wurden die Wehren gegen 9.50 Uhr in den Altenstadter Ortsteil Untereichen alarmiert, wo Nachbarn beobachtet hatten, wie Flammen aus dem Fenster eines gegenüber liegenden Wohnhauses am Fliederweg schlugen. Die Nachbarin hatte zuerst gesehen, wie der Rollladen zu schmelzen begann und wie dann das Feuer ein Fenster durchbrach. Sofort setzte sie einen Notruf ab, und so rückte neben der Ortswehr aus Untereichen Verstärkung aus Altenstadt an. Beim Eintreffen der Löschfahrzeuge drang dichter Rauch aus dem Fenster, und deshalb wurden die Feuerwehren aus Illertissen und Jedesheim zur Unterstützung gerufen. Inzwischen waren die ersten Atemschutz-Geräteträger ins Wohnhaus vorgedrungen; sie ließen zunächst einen darin wartenden Berner Sennenhund ins Freie, der unverletzt von Nachbarn versorgt wurde. Das Feuer in dem Büroraum konnte zwar schnell gelöscht werden, zuvor jedoch hatte sich der Rauch bereits im gesamten Haus ausgebreitet. Der Qualm wurde mithilfe eines Hochdrucklüfters aus dem Gebäude geblasen; die Feuerwehr-Führungskräfte um Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt schätzten den entstandenen Schaden durch die starke Verrauchung jedoch vorläufig auf rund einhunderttausend Euro. Weil zunächst keine Hausbewohner anzutreffen waren, wurde das Haus abgesucht und der Rettungsdienst stellte ein größeres Aufgebot mit Notarzt und Rettungswagen bereit. Dann kamen der Hausbesitzer und seine Angehörigen nach Hause; sie hatten laut Polizei den weihnachtlichen Festgottesdienst in der Illertisser Stadtpfarrkirche St. Martin besucht und mussten erleben, wie bei ihrer Rückkehr die Feuerwehr vor ihrem Haus stand. Sie wurden kurz von Notarzt und Rettungsdienst betreut, waren aber mit dem Schrecken davon gekommen. Insgesamt waren rund sechzig Feuerwehrleute im Einsatz, wobei die Wehren aus Illertissen und Jedesheim in Bereitstellung bleiben und bald wieder abrücken konnten. Die Untersuchungen zur Brandursache wurden nach den ersten Maßnahmen einer Streife der Polizeiinspektion Illertissen vom Kriminaldauerdienst (KDD) übernommen. Diese ergaben laut Mitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben Süd / West, dass die Brandausbruchsstelle wohl im Bereich eines Kachelofens gelegen hatte. Damit, so die Polizei weiter, könne Brandstiftung definitiv ausgeschlossen werden. Die weiteren Ermittlungen werden von der Kripo Neu-Ulm geführt. Auch die Polizei bestätigte die vorläufige Schätzung der Schadenshöhe mit einer Summe bis zu hunderttausend Euro. Für die Illertisser Feuerwehr war der Einsatz in Untereichen zwar ohne Eingreifen abgelaufen; auf der Rückfahrt von dort wurden die beiden Löschfahrzeuge jedoch zu einem Wohnhaus an der Färberstraße entsandt: Dort war ein Weihnachts-Kerzengesteck in Brand geraten. Der Bewohnerin war es gelungen, den Brand selbst zu löschen; sie hatte jedoch richtigerweise die Feuerwehr gerufen. Diese kontrollierte die Brandstelle ebenfalls mit einer Wärmebildkamera und konnte dann beruhigend feststellen, dass außer dem unmittelbaren Brandschaden im Zimmer und der Verrauchung der Wohnung keine weitere Gefahr bestand. Der hier entstandene Schaden dürfte sich in Grenzen halten. (wis) Bilder: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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