08.07.2012

Neu-Ulm: Unwetter mit Starkregen und Hagel

Ulm/Neu-Ulm. Das Gewitter vom Donnerstagabend brachte viel Regen und teils große Hagelkörner und das vor allem in Neu-Ulm. Ulm kam glimpflich davon. Überall liegt aber noch genug Holz vom Sturm vor einer Woche. In Ulm-Jungingen fielen einzelne Regentropfen, in Neu-Ulm-Ludwigsfeld hagelte und regnete es heftig. Das Donautal als klimatischer Faktor hat erneut für eine Wetterschneise und damit in der Region für ganz unterschiedliche Auswirkungen eines Unwetters gesorgt. "In Ulm war nach 20.30 Uhr vor allem die Unterführung in der neuen Straße Richtung Ehinger Tor überflutet", sagt Feuerwehrkommandant Hansjörg Prinzing. Wasser stand auch in einigen Privatkellern in Söflingen und Wiblingen. Insgesamt waren nur 80 Feuerwehrmänner an 30 Einsatzorten unterwegs. Im Raum Neu-Ulm hingegen "gipfelte die Intensität des Unwetters", teilt die bayerische Polizei, Präsidium Schwaben Süd/West, mit, wenngleich der Wind wesentlich mäßiger ausfiel als vor genau einer Woche. Stattdessen schüttete es wie aus Eimern und es prasselten Hagelkörner herunter bis zu einer Größe eines Tennisballs. Allein im Neu-Ulmer Stadtgebiet gab es von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens rund 200 Einsätze. Insgesamt 130 Feuerwehrmänner waren neben Polizei und Technischem Hilfswerk im Einsatz - in vollgelaufenen Kellern und Unterführungen sowie auf überfluteten Straßen. Es gab aber nur Sachschäden, verletzt wurde niemand. In der Finninger Straße waren drei Menschen in einem Keller aufgrund der Wassermassen eingeschlossen. Das Wasser war an einer Kellertreppe nicht abgeflossen und drückte gegen die Tür. Bereits knietief im Wasser stehend wurden die drei gerettet. Aufgrund des massiven Hagelschlags wurden im Ortsteil Ludwigsfeld an etlichen Gebäuden Fenster, Gauben und Oberlichter beschädigt. Die B 28 musste wegen Überflutung kurzzeitig gesperrt werden. In der Unterführung B10/Memminger Straße steckten zwei Autos fest, die Fahrer wurden befreit. Während die einen nun bereits ihre Keller trocken, räumen die anderen in Gärten, Parks und Wäldern noch die Reste vom Sturm vergangener Woche auf. Bezogen aufs Ulmer Stadtgebiet hatte das Unwetter vor allem in den Ehinger Anlagen und bei der großen Blauinsel Bäume beschädigt, sagt Grünflächenchef Christian Giers. Sein Fachmann Franz Münch zählte 100 Bäume. Heute wird vor dem Hauptbahnhof eine beschädigte Platane gefällt. Stadtförster Max Wittlinger hat für den Stadtwald-Nord wie Klingensteiner Wald 100 Festmeter (Kubikmeter) und für die Flächen im Süden wie den hart getroffenen Gögglinger Wald 500 Festmeter Sturmholz errechnet. Im Ulmer Staatswald kommen laut Revierleiter Andreas Raufeisen noch mal 500 Festmeter dazu. Die Menge sei nicht dramatisch, "aber überall liegt etwas", sowohl im Nadel- als auch im Laubwald. Sommergewitter richten deshalb so große Schäden an, weil die Bäume belaubt sind und der Wind in die nassen Kronen fährt.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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