30.09.2019

Vermisstensuche in Illertissen

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Mehr als 13 Stunden lang war ein 86-jähriger Mann am Montag und in der Nacht auf Dienstag vermisst, ehe er wohlbehalten aufgefunden wurde. Rund 80 Einsatzkräfte waren mit allen verfügbaren Mitteln unterwegs, um den offensichtlich orientierungslosen Mann zu suchen. Er war am Montag in Tiefenbach bei Bekannten zu Besuch gewesen und hatte von dort aus, wie schon öfter, eine Tour mit dem E-Bike unternommen. Zuletzt wurde er gegen 16.30 Uhr im Bereich der Jungviehweide beim dortigen „Café Grün“ gesehen. Als er im Laufe des Abends nicht nach Tiefenbach zurückkehrte, verständigten die Angehörigen die Polizei. Nun suchten zunächst mehrere Streifenwagen sowie ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera die Gegend ab. Als dies erfolglos blieb, wurden kurz nach 21 Uhr die Feuerwehren aus Illertissen und Tiefenbach sowie Einsatzkräfte des Rettungsdienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und eine Reihe von Rettungshundestaffeln aus ganz Schwaben alarmiert. Zehn Polizeibeamte, darunter ein Hundeführer und die Hubschrauberbesatzung, wurden dann unterstützt von 38 Feuerwehrleuten mit zahlreichen Fahrzeugen. Dazu kamen schließlich sieben Rettungsdienstkräfte und 25 Hundeführerinnen und Hundeführer der Rettungshundestaffeln des BRK aus dem ganzen Allgäu, aus Günzburg sowie des Arbeiter-Samariter-Bunds aus Orsenhausen in Baden-Württemberg. Diese brachten zwölf Flächensuchhunde und drei „Mantrailer“ mit, also speziell für die Personensuche aufgrund von Geruchsspuren ausgebildete Hunde. Auf dem Parkplatz vor dem „Gartenlust“-Gelände wurde die Einsatzleitung eingerichtet und die Suchgebiete wurden eingeteilt. Von dort aus machten sich sämtliche Kräfte auf den Weg, wobei die Rettungshundeführer von ortskundigen Feuerwehrleuten begleitet wurden. Darüber hinaus suchte die Feuerwehr mit allen verfügbaren Fahrzeugen und Fußtrupps, die teilweise auch mit Wärmebildkameras ausgerüstet waren. Vom Roten Kreuz wurden drei Quads eingesetzt, von denen aus Feld- und Waldwege im weiten Umkreis abgesucht wurden und über allem kreiste der Polizeihubschrauber. Zusätzlich kontrollierte die Polizei alle bekannten „Hinwendungsorte“ des Vermissten. Dazu gehörten Gaststätten, von denen bekannt war, dass diese von dem ortsunkundigen Mann schon gelegentlich besucht worden waren. Bis kurz vor 3 Uhr in der Nacht zum Dienstag blieben jedoch alle Maßnahmen erfolglos. Als um diese Zeit alle Suchaufträge abgearbeitet waren, entschlossen sich die Einsatzleiter von Polizei, BRK und Feuerwehr, die Aktion vorläufig einzustellen. Die Temperatur war inzwischen auf sieben Grad gesunken. Am folgenden Morgen, so war nun geplant, sollte das Ganze mit zusätzlichen starken Kräften wieder aufgenommen und ausgeweitet werden. Doch dazu kam es nicht mehr. Gegen 5.20 Uhr morgens stellte ein aufmerksamer Bürger fest, dass ein älterer Mann am Kreisverkehr bei Obenhausen ein E-Bike die Straße entlang schob. Erst einige Minuten später erfuhr er von der Suchaktion, die nachts im Internet veröffentlicht worden war und verständigte die Polizei. Als daraufhin ein Streifenwagen von Illertissen in Richtung Obenhausen fuhr, kam diesem der 86-Jährige auf der Staatsstraße 2018 auf seinem E-Bike entgegen – „in flottem Tempo“, wie zu erfahren war. Die Polizeibeamten hielten den Mann an und stellten fest, dass es sich um den Gesuchten handelte. Dieser machte zwar augenscheinlich einen körperlich wohlbehaltenen Eindruck; er wurde dennoch vorsorglich zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Wo er sich die Nacht hindurch aufgehalten hatte, konnte der 86-Jährige nicht sagen; er war offensichtlich der Meinung, dass er gar nicht so lange unterwegs gewesen sei, und hatte sich angeblich nur gewundert, dass es plötzlich Nacht geworden war. Text und Bilder: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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