26.10.2018

Gannertshofen: Brand in Asylunterkunft

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Der Schreck sitzt tief nach dem Brand einer Asylunterkunft in Gannertshofen am Freitagabend. Verletzt wurde niemand, das Gebäude ist aber wohl teils abbruchreif. Die Kriminalpolizei ermittelt nun, wie es zu dem Feuer kam. Was ist geschehen? Um kurz nach 20.30 Uhr heulten am Freitagabend die Sirenen in Gannertshofen und Obenhausen. Die Feuerwehrleute aus Buch, Illertissen und Weißenhorn wurden vom Piepsen ihrer Funkmelder aus dem Feierabend gerissen. Alois Alt, als langjähriger Kommunalpolitiker bekannt und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Unterkunft zu Hause, berichtete: „Plötzlich habe ich beim Fernsehen einen Krach gehört, als würde jemand ein Feuerwerk abschießen, und als ich geschaut habe, stand der Dachstuhl schon in hellen Flammen.“ Den Feuerwehren, die mit rund 70 Einsatzkräften anrückten, gelang es unter Leitung des örtlichen Kommandanten Jörg Schenk, das hochlodernde Feuer rasch unter Kontrolle zu bringen. Mit vereinten Kräften, unterstützt von je einem Wenderohr auf den beiden Drehleitern aus Weißenhorn und Illertissen, bekämpften sie die Flammen. So erleuchteten bereits eine gute Viertelstunde nach dem Ausbruch des Brands nur noch Glutnester die Vollmondnacht. Der vordere Teil des älteren Bauernhauses wurde laut Polizei völlig zerstört. Dort wohnen sechs Asylbewerber aus Somalia und Eritrea, die offenbar nicht anwesend waren, als der Brand ausbrach. Der Bucher Bürgermeister Roland Biesenberger vermutete, dass die jungen Männer bei ihren Landsleuten in Illertissen zu Besuch sein könnten, wie dies öfters der Fall sei. „Sie haben ja keine Anwesenheitspflicht“, ergänzte er – und berichtete, dass es mit ihnen noch nie Probleme gegeben habe. Das wurde auch von weiteren Dorfbewohnern bestätigt. Der rückwärtige Teil des Gebäudes, in dem ein älteres Ehepaar lebt, wurde dem ersten Anschein nach weniger stark beschädigt. Beide Personen wurden zwischenzeitlich anderweitig untergebracht und betreut. Als es die Lage zuließ, machten sich mehrere Trupps der Feuerwehren – ausgerüstet mit schwerem Atemschutz und Wärmebildkameras – im Gebäudeinnern auf die Suche, ob sich nicht doch noch jemand dort aufhielt. Das obere Stockwerk, das wegen einer Holztreppe nicht betreten werden konnte, kontrollierten die Einsatzkräfte von außen durch die Fenster und von einer Drehleiter aus mit Wärmebildkameras. Sie entdeckten niemanden. So wurde die Annahme, dass die Asylbewerber nicht zu Hause waren, bestätigt. Verletzt wurde bei dem Brand und Einsatz niemand. Die Besatzungen von drei Rettungswagen, ein Notarzt und ein Einsatzleiter konnten größtenteils wieder abrücken. Die mit mehreren Fahrzeugen gekommenen Beamten der Landespolizei übergaben im weiteren Verlauf des Abends die Ermittlungen an den Kriminaldauerdienst. Zur Brandursache konnten die Zuständigen am Freitagabend noch keine Aussagen machen. Eine erste Schätzung zur Schadenshöhe liegt laut Polizei bei 200000 Euro, wobei sich auch dabei erst noch Genaueres herausstellen wird. Bürgermeister Biesenberger organisierte für die Asylbewerber eine Notunterkunft im örtlichen Vereinsheim. Am heutigen Montag wird er mit dem Landratsamt Neu-Ulm über die weitere Unterbringung verhandeln. Text und Bilder: wis Video siehe www.illertisser-zeitung.de und Youtube-Portal der Augsburger Allgemeinen
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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