26.04.2009

Illertissen: Gasaustritt

Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Illertissen (wis). Am Samstagnachmittag kam es in Illertissen zu einer gefährlichen Situation, die zwar von der Feuerwehr zunächst größtenteils bewältigt werden konnte, die aber dann wegen Kompetenzproblemen der Deutschen Bahn doch zu einem mehrere Stunden lang dauernden Einsatz führte: Aus einem Tank, in dem am südlichen Fabrikweg gegenüber dem Bahnstellwerk Flüssiggas gelagert ist, das zur Weichenheizung dient, strömte wegen defekter Armaturen Butangas aus. So wurde um 16.30 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Illertissen alarmiert. Unter Einsatzleitung des stellvertretenden Kommandanten Wolfgang Staiger gelang es den mit schwerem Atemschutz vorgehenden Einsatzkräften zwar zunächst, das Ventil größtenteils zu schließen. Da es aber defekt war, konnte es nicht vollständig abgesperrt werden, so dass eine geringe Menge Gas weiter ausströmte. Mit Wasser-Sprühstrahl wurde das Gas niedergeschlagen, und zusätzlich wurden laufend Messungen vorgenommen. Diese ergaben, dass kein explosionsfähiges Gas-Luft-Gemisch vorlag. Dennoch wurde sicherheitshalber die Umgebung abgesperrt und die Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen vor allem im Keller geschlossen zu halten, da Butangas schwerer als Luft ist. Weil die Deutsche Bahn AG den Betrieb des Tanks oder der Weichenheizung an eine Fremdfirma ausgelagert hat, gelang es dem nach einiger Zeit eintreffenden DB-Notfallmanager zunächst nicht, einen zuständigen Fachmann zu finden, der zur endgültigen Bereinigung der Situation beitragen konnte. So wurde der Tank laufend weiter besprüht und es musste ständig durch Messungen sicher gestellt werden, dass keine Gefahr bestand. Damit wurde die Situation im Griff gehalten und sicher gestellt, dass sich die Gefahr nicht ausbreiten konnte. Erst gegen 21 Uhr gelang es dann dem Notfallmanager, einen Tankwagen aus Sigmaringen an die Einsatzstelle zu beordern, der gegen 22 Uhr eintraf. Nun wurde das restliche Gas in ein sicheres Behältnis umgepumpt. Aus dem Tank, der ursprünglich mit 4800 Litern Flüssiggas gefüllt war, waren bis dahin rund 2800 Liter in die Umgebung ausgeströmt, da der Tankwagen nur rund 2000 Liter übernahm. Als die Arbeiten zum Umfüllen dieser restlichen Gasmenge beendet waren, konnte Feuerwehrkommandant Erik Riedel, der inzwischen die Einsatzleitung übernommen hatte, kurz vor 23 Uhr die Einsatzstelle endgültig an die Verantwortlichen der Bahn übergeben und die Feuerwehr abrücken lassen.
Artikel von: Wilhelm Schmid
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