06.04.2009

Sendener Feuerwehr zieht Jahresbilanz

Immer wieder Ärger mit Fehlalarmen Sendener Feuerwehr zieht Jahresbilanz - 2600 Stunden im Einsatz Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Senden hatten auch im vergangenen Jahr wieder alle Hände voll zu tun. Die Zahl der Fehlalarme aber ist deutlich gestiegen. Sehr zum Ärger der Aktiven. CLAUDIA SCHÄFER Senden Auch wenn die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer geworden ist: Brände, Unfälle und technische Hilfeleistungen haben die Aktiven der Sendener Feuerwehr auch 2008 wieder stark beschäftigt. 2600 Stunden waren die Feuerwehrleute im Einsatz. Ärgerlich: Unter den 234 Einsätzen waren mehr als doppelt so viele Fehlalarme als 2007. In 27 Fällen, berichtete Kommandant Helmut Rogg bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend, machten sich die Helfer auf den Weg, weil wieder einmal eine defekte Brandmeldeanlage irrtümlich Alarm ausgelöst hatte. Nicht selten würden die in Firmen, Heimen und öffentlichen Gebäuden eingebauten Geräte nur unzureichend gewartet und seien deshalb relativ anfällig für Störungen, betonte Rogg in seiner Ansprache: "Für die Motivation unserer Leute ist das nicht so gut." Gebe es mit einer Anlage häufig Probleme, stelle die Feuerwehr den Einsatz auch in Rechnung, sagte der Kommandant. Oft genug wurde im vergangenen Jahr aber tatsächlich die Hilfe der Sendener Feuerwehr gebraucht. Sei es beim Schwelbrand in der Dreifach-Turnhalle oder einem Kabelbrand in einem Kraftwerk am Illerkanal, bei der Bekämpfung der gesundheitsschädlichen Raupen des Eichenprozessionsspinners oder bei mehreren Verkehrsunfällen, bei denen die Unfallopfer aus den Fahrzeugen befreit werden mussten. Immer wieder kamen die Sendener auch außerhalb der Stadtgrenzen zum Einsatz, etwa bei Bränden in Neu-Ulm und Illertissen oder Unfällen auf der Bundesstraße 28. Ein Einsatz, der im Ernstfall durchaus tragisch hätte enden können, bringt die Sendener Feuerwehr heute noch zum Schmunzeln: Eine angeblich suizidgefährdete Person, die ein aufmerksamer Nachbar Ende November an der Balkonbrüstung eines Hauses entdeckt haben wollte, entpuppte sich als lebensgroße Nikolaus-Figur. Drehleiter und Sprungpolster der herbeigeeilten Wehr vor Ort wurden also nicht benötigt. In Übungen, Aus- und Fortbildungen steckten die 66 Aktiven im Jahr 2008 rund 3600 Stunden. Für die Übungsdisziplin gab es bei der Jahreshauptversammlung Lob vom Kommandanten: Die meisten Feuerwehrleute seien fleißig dabei, was schon alleine die starke Teilnahmequote zeige, die bei 80 bis 90 Prozent liegt. Dank der Bereitschaft einiger Aktiver, den LKW-Führerschein zu machen, habe die Sendener Wehr anders als andere Feuerwehren genug Fahrer für die Großfahrzeuge in ihren Reihen. Auf einem guten Weg sieht Rogg die von Jugendwart Christoph Klein betreute Jugendgruppe, die derzeit aus 14 Jungen und 3 Mädchen besteht. Die Nachwuchsretter trafen sich zu 20 Übungs- und Unterrichtsabenden, absolvierten einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs und gestalteten mehrere Veranstaltungen im Stadtgebiet mit. Angesichts fehlender Neuverpflichtungen im Jahr 2008 kündigte Martin Maslowski als Vorsitzender des Feuerwehrvereins verstärkte Anstrengungen bei der Mitgliederwerbung an. Auch für Quereinsteiger und Neubürger solle der Feuerwehrdienst interessant gemacht werden, betonte Maslowski. Die Neuwahl des Schriftführers des Sendener Feuerwehrvereins entschied Jan Egly als Nachfolger von Florian Schaich für sich. Neue Vertrauensmänner im Verein sind nun Nils Brehm und Thomas Kast. Die Vertrauensleute sind als Mittler zwischen Vereinsvorstand und Mitgliedern tätig.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
Senden
zurück