03.04.2009

Kommandanten-Dienstversammlung und Verbandsversammlung

Bild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm Schmid
Wenn aus Pipelines Flammen schlagen Von Jens Carsten Altenstadt Abendfüllendes Programm: Bei einem Treffen in Altenstadt haben die Feuerwehrleute im Kreis Neu-Ulm am Mittwochabend zugleich ihre Kommandantendienst- und ihre Verbandsversammlung abgehalten. Unter anderem auf der Tagesordnung: giftige Raupen und meterhohe Flammen. Zudem berichtete Kreisbrandrat Alfred Raible von Einsätzen und zeichnete verdiente Kameraden aus. Viel Prominenz zu Gast Landrat, Funktionäre, Bürgermeister: Viel Prominenz war nach Altenstadt gekommen, für seine Begrüßung benötigte Kreisbrandrat Raible mehrere Minuten. Dann durften die Gäste ans Rednerpult. Landrat Erich Josef Geßner lobte die „hervorragende Schlagkraft“ der Wehren im Kreis. Altenstadts Bürgermeister Gustav Schlögel hob die „zentrale Rolle“ der Feuerwehr fürs Leben auf dem Land hervor. „Ihr überzeugt die Jugend, dass es sich lohnt, im Dorf zu bleiben.“ Seine Worte freuten Raible sichtlich: „Es tut gut, wenn man bestätigen kann, was ein Bürgermeister sagt.“ Draußen in der Abenddämmerung loderten Flammen meterhoch in den Himmel: Feuerwehrleute in voller Montur führten den neuen Löschtrainer vor, ein Gerät, das verschiedene Brände simulieren kann. Ein Trupp löschte eine brennende Gasflasche, einen Monitor, einen Verteilerkasten und sogar eine Pipeline - die Hitzewellen wogten bis zu den staunenden Zuschauern herüber. Kreisbrandinspektor Dr. Bernhard Schmidt moderierte die feurige Show. In seinem Rückblick listete Kreisbrandrat Raible die Einsätze der Wehren auf. Im Jahr 2008 löschten Feuerwehrleute 270 Brände und leisteten 1839-mal technische Hilfe. Raible sprach von der integrierten Rettungsleitstelle, die im Mai 2010 in Betrieb gehen soll. Bei Alarm werden zuerst die Feuerwehren vor Ort verständigt. Raible: „Sie stehen ganz oben auf der Liste.“ Er ging auf den Streit um den EU-Führerschein ein, wonach junge Fahrer nur noch Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen steuern dürfen. Laut Raible wird im Bundesverkehrsministerium über einen speziellen Feuerwehrführerschein nachgedacht, der Fahrzeuge bis 4,25 Tonnen einschließt und 1000 Euro kosten soll. Raible: „Für diese Summe müsste schon die Erlaubnis für einen 7,5-Tonner drin sein.“ Der Kreisbrandrat zeichnete verdiente Kameraden aus. Geehrt wurden: Mit dem Ehrenkreuz in Silber Dr. Bernhard Schmidt und Pater Adrian Kugler, der ehemalige Leiter Notfallseelsorge im Kreis. Die Ehrennadel in Gold erhielten für je 24 Jahre als Kommandanten: Anton Jehle (Feuerwehr Holzheim), Alfred Oschowitzer (Reutti) und Erwin Finkele (Rennertshofen). Die Ehrennadel in Silber bekam Wolfgang Brandner (Unterfahlheim, 14 Jahre) in Abwesenheit. Zum Schluss ging’s um giftige Raupen. Der Eichenprozessionsspinner - eine Nachtfalter-Art, deren Raupen mit giftigen Haaren bestückt sind - könnte die Wehren im Kreis künftig stärker fordern, sagte Gerhard Beck, Fachberater der Regierung von Schwaben. „Die Viecher breiten sich immer mehr aus.“ Er riet: „Legen Sie bei Einsätzen unbedingt Schutzkleidung an.“
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
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