10.02.2009

Landkreis Neu-Ulm: Sturmtief "Quinten"

Sturm deckt Dächer ab und entwurzelt Bäume ALFA Neu-Ulm/Ulm Das Sturmtief „Quinten“ ist gestern Vormittag mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern über die Region hinweggefegt. Zwei Menschen wurden verletzt. Der Sachschaden hielt sich in Grenzen. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen!“, sagte Kreisbrandrat Alfred Raible am Nachmittag. Zuvor waren die Feuerwehren im Dauerstress. Straßen mussten gesperrt werden, weil Bäume entwurzelt worden waren und Dachplatten durch die Gegend flogen. In Burlafingen wurde ein Kindergarten evakuiert. Durch den Sturm hatten sich Teile des Daches gelöst. Weil die Oberleitung der Tram in Ulm beschädigt wurde, blieben die Straßenbahnen auf der Strecke. Zeitweise blockiert war auch die Zugstrecke bei Thalfingen. Erst um die Mittagszeit hatte der Spuk ein Ende. Die Feuerwehren befanden sich bis dahin im Alarmzustand. Auf einem Neubau in Unterweiler wurden zwei Arbeiter von einer Windböe erfasst. Beide stürzten vom Dach und zogen sich Verletzungen zu. Am evangelischen Montessori-Kindergarten in Burlafingen lockerte der Sturm größere Teile des Trapezblechdachs. Kindergartenleiterin Susanne Schmollinger entdeckte gegen 10.30 Uhr, dass das Dach an einigen Stellen lose war. Die etwa 30 Kinder, die sich in dem Haus befanden, wurden sicherheitshalber ins unmittelbar benachbarte Gemeindehaus gebracht. Die Räumung wickelte das Kindergartenpersonal mithilfe der Feuerwehr ab. Sie kümmerte sich um die Sicherung, eine Dachdeckerfirma verschloss das Dach provisorisch. Die Kindergartenleitung verständigte die Eltern, die ihre Schützlinge abholten. Auch heute bleibt der Montessori-Kindergarten wegen des Schadens geschlossen. An der Kirche St. Jakob musste die Feuerwehr mittels Drehleiter die Dachplatten sichern. In der St. Jakob-Straße lag ein Baum quer über der Fahrbahn. Auch in Pfuhl hatten die Feuerwehren alle Hände voll zu tun. In der Leipheimer Straße kam es zu Sperrungen, nachdem Dachziegel herabgestürzt waren. Dort ragte ebenfalls ein Baum aus einem Garten auf Gehweg und Fahrbahn, sodass die Feuerwehr mit der Motorsäge eingreifen musste. Auf der Ringstraße in Neu-Ulm und auf der B 30 zeigte sich dasselbe Bild. Auf der Überleitung zur B 28 befand sich ebenfalls ein Baum auf der Straße. In der Heinz-Rühmann-Straße in Neu-Ulm wurden von einem Dach größere Metallteile herabgeweht. Da das Dach nicht gesichert werden konnte, kam es auch dort zu Sperrungen. Die Feuerwehr Neu-Ulm, Burlafingen und Pfuhl war mit 50 Mann im Einsatz. Im Stadtgebiet wurden 15 Einsätze verzeichnet. In Oberelchingen musste das Martinstor bis auf Weiteres gesperrt werden, weil sich Ziegel gelöst hatten. Für die Schüler wurde ein überdachter Durchgang geschaffen. Zwischen Silheim und Straß blockierte ebenfalls ein Baum die Straße. In der Hauptstraße in Senden waren von einem Haus Dachplatten heruntergefallen, die von der Feuerwehr wieder befestigt wurden. Dazu war das Grundstück aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Ein „Dixie“-Klo hielt dem starken Wind ebenfalls nicht mehr stand und landete auf einem Auto. Ein jähes Ende nahm die Fahrt von sechs Straßenbahnwagen der Linie 1 in Ulm. Am Vormittag fielen am Willy-Brandt-Platz Dachziegel auf die Oberleitung und lösten einen Kurzschluss aus. Um 10.34 Uhr war der Strom weg, die Straßenbahnen blieben stehen. Die Fahrgäste mussten umsteigen. Die SWU organisierten Ersatzbusse und schickten Mitarbeiter los, um die Störung zu beheben. Ab 11.55 Uhr fuhren die Straßenbahnen wieder wie gewohnt. Die Bahnstrecke zwischen Ulm und Langenau war bei Thalfingen vorübergehend wegen eines Baumes blockiert. Wegen Schäden am Ulmer Münster und den benachbarten Häusern musste der Münsterplatz komplett gesperrt werden. Die Feuerwehr entfernte dort Bruchstücke von den Dächern. Im Stadtgebiet von Ulm meldete die Feuerwehr 23 Einsätze.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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