21.01.2009

Vöhringen / Illerzell: Mitgliederversammlung

Das Frau-am-Herd-Prinzip gilt bei der Wehr nicht Vöhringen (sps) - Die Freiwillige Feuerwehr Vöhringen hat mit 80 aktiven Wehrmännern und -frauen im vergangenen Jahr bei 99 Einsätzen 1450 Einsatzstunden geleistet. Das konnten Vorsitzender Hans-Georg Vogel und Kommandant Werner Wildt bei der Jahresversammlung im Cardijn-Haus mitteilen. Erfreut konnten sie darauf hinweisen, dass bei den Jüngeren der Anteil der Frauen zunimmt. Bei den über 40-Jährigen ist ihr Anteil noch Null: „Zu ihrer Zeit galt wahrscheinlich noch das Frau-am-Herd-Prinzip. Was natürlich Quatsch war und sich heute als Irrtum bestätigt. Frauen sind genau so leistungsfähig wie die männlichen Kollegen“, anerkannte Wildt. Im Einzelnen: 19 Männer und acht Frauen sind 18 bis 26 Jahre, neun Männer und eine Frau 27 bis 40 Jahre und 16 Männer - aber keine Frau - zwischen 41 und 63 Jahre alt. In ihrer Leistungsbilanz stehen unter anderem 15 Brandeinsätze und 72 technische Hilfeleistungen. Ein Nachbarschaftseinsatz führte zu einem Großbrand nach Ammerstetten. Der sicherlich Auffälligste: In Illerzell hatte sich ein Biber in einen Gartenteich verirrt, der auf den Weg in den Mühlbach gebracht werden musste. Die technischen Einsätze bei Verkehrsunfällen haben gezeigt, dass die Einmündung von der Staatsstraße 2031 im Norden Vöhringens unfallreich ist. Schweres Rettungsgerät musste dort sogar eingesetzt werden, um einen Menschen aus seinem Auto zu befreien. Zu den Einsätzen gehört aber auch die Begleitung von Prozessionen oder die Beseitigung gefährlicher Wespennester. Zu den Einsatzzeiten kommen noch 1 900 Ausbildungsstunden sowie Lehrgänge und außerörtliche Ausbildungen dazu. Seit 2007 wird der Truppführerlehrgang für die Landkreis-Wehren in Vöhringen durchgeführt. Hervorstechend war eine Großübung beim Kaufland in Vöhringen, zu der auch der Löschzug Illerzell sowie die Bellenberger und Illertisser Wehren eingesetzt wurden. Dass der Einsatz der Frauen in der Küche dennoch hoch geschätzt wird, zeigte sich, als sich Vogel für die Arbeit der Frauen zur Verpflegung bei den Übungsabenden bedankte. Elf junge Feuerwehrmänner und - frauen wurden offiziell in den Dienst aufgenommen. Beförderungen und Ehrungen rundeten die Berichte. Der Zug Illerzell war 33 Mal eingesetzt, wie Zugführer Wilfried Kolb berichtete. Der Umbau des Gerätehauses macht Fortschritte, die Fahrzeughalle wurde bereits bezogen. Im Laufe des Jahres wird das Haus eingeweiht und bietet dann auch Schulungs- und Sozialräume. Jugendwart Ralf Horber teilte mit, dass von den 31 Jugendlichen im Lauf des Jahres 14 zu den Aktiven übernommen wurden. Zurzeit sind 15 in Vöhringen und zwei in Illerzell in der Gruppe, aber kein Mädchen. Gerätewart Peter Birzele kann einen umfangreichen Leistungskatalog vorlegen und bestätigte so die Meinung von Kassier Walter Schlecker, dass die Ausgaben beachtlichen Investitionen zugutekamen. Der gesamte Vorstand wurde einstimmig entlastet. Nach den Berichten ist vor allem das Kameradschaftsleben beachtenswert. Das reicht vom Kinderfasching bis zu internationalen Ausflügen, die 2009 nach Mallorca und nach Italien führen sollen. Die Jugend war in Prad/Südtirol im Zeltlager. Für die insgesamt 347 Mitglieder hat Vogel einen Terminplan für 2009 zusammengestellt. Sein besonderes Augenmerk galt auch dem Internetauftritt der Wehr. In drei Jahren wurden 26 000 Besucher der Homepage gezählt, die vor allem bei Unwettervorhersagen sehr gefragt ist.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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