13.11.2008

Feuerwehr Aufheim bleibt eigenständig

Stadtrat für neues Gerätehaus im Ort Eine Eingliederung der Aufheimer Feuerwehr nach Senden ist vom Tisch, der Eingemeindungsvertrag wird nicht angetastet. Die Wehr erhält einen Neubau. NIKO DIRNER Senden Schon durch ihre bloße Anwesenheit im Sitzungssaal des Sendener Rathauses bringen die Aufheimer die Stadträte zum Schwitzen. Männer, Frauen und Kinder haben nicht nur alle Besucher-Stühle besetzt, sie stehen auch um den Ratstisch im Rücken ihrer gewählten Vertreter. In dieser aufgeheizten Atmosphäre beschließt das Gremium einstimmig: Die Aufheimer Feuerwehr erhält ein neues Gerätehaus im Ort. Vor der Abstimmung am Dienstag sah es so aus, als würde die Aufheimer Wehr ihre Eigenständigkeit ein Stück weit verlieren. Das Problem ist die alte Feuerwache: Sie müsste saniert sowie verbreitert und erhöht werden, damit beide Fahrzeuge Platz darin finden - andernfalls entspricht das Gebäude nicht mehr den Normen. Eine Sanierung jedoch wäre unwirtschaftlich, zum anderen ist für einen Neubau auf dem Grundstück (Unterdorf 4) nicht genug Platz. Lösungen: Die gesamte Wehr oder nur die Fahrzeuge und die Ausrüstung werden in der nahen Hauptwache (St.-Florian-Straße) untergebracht, das Feuerwehrhaus Aufheim könnte zum Vereins- und Schulungstreff werden. Die zweite Variante gebe der Eingemeindungsvertrag von 1975 gerade so her, sagte Martin Höntsch von der Stadt. Im Vertrag steht, dass die Feuerwehr Aufheim erhalten bleibt. Außer, die Beibehaltung des Standorts gefährdet die dauernde finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt. Höntsch: In beiden Fällen sollte der Vertrag gerändert werden. Das wäre ein "Wortbruch gegenüber den Bürgern aus Aufheim" und komme nicht in Frage, trug Franz Josef Wolfinger (Freie Wähler) vor. Eine Aufheimer Wehr belaste die Stadt nicht übermäßig, gehöre aber zu einer funktionierenden Dorfgemeinschaft. Nur ein Neubau komme in Frage. Wolfinger beantragte: Eine Kostenschätzung für ein Gerätehaus mit zwei Fahrzeugstellplätzen auf der Festwiese. Dabei sollen die Gewerke benannt werden, die "für durchschnittlich handwerklich begabte Feuerwehrleute als Eigenleistung geeignet sind". Hilfe hätten die 34 Aktiven und 9 Jugendlichen angeboten - und bei Verlust der Eigenständigkeit gedroht, ihr Ehrenamt niederzulegen. Angesichts der vielen Besucher, sagte Anton Leger (Biss), es würden nicht nur die Wehrleute anpacken. So ließen sich die Kosten unter 500 000 Euro drücken. "Den Eingemeindungsvertrag sollte man nicht antasten", sagte Helmut Meisel (Grüne). Er kritisierte, dass in der Sitzungsvorlage der Hinweis fehlte, dass für eine Unterbringung der Fahrzeuge in der Hauptwache kein Platz ist - was ihm mitgeteilt worden sei. Walter Wörtz (CSU) schlug vor, zu prüfen, ob es reiche, ein Gerätehaus zu bauen und die Wache weiter zu nutzen. Widerspruch nicht nur von Josef Ölberger (CSU), selbst Feuerwehrmann, sondern auch von Antje Esser (SPD): "Das wäre organisatorisch schwierig." Manfred Frisch (Freie Wähler) sagte: "Wenn wir es trennen, könnten wir die Fahrzeuge genauso gut in Senden unterstellen." Zu prüfen sei aber, ob die Festwiese der richtige Standort für einen Feuerwehr-Neubau ist. Am Ende waren alle für den FW-Antrag, der Wörtz-Antrag wurde abgeschmettert. Die Aufheimer dankten für den Beschluss mit Beifall und zogen ab. Die Stadträte öffneten die Fenster und atmeten durch.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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