21.11.2008

Bei Rauch und Hitze kühlen Kopf behalten

Mehrere Wehren üben gemeinsam Eine Art Trainingslager haben mehr als 50 Feuerwehrleute aus dem nördlichen Landkreis absolviert: "Reale Brandausbildung im Atemschutzeinsatz". THOMAS STEIBADLER Kreis Neu-Ulm Rauch quillt durch die Ritzen der geschlossenen Kellertür. Als der Feuerwehrmann die Tür öffnet, wird der Rauch schwarz und beginnt regelrecht zu pulsieren. Gleich wird dem Retter eine Stichflamme entgegenschlagen. Aber der hat die Zeichen für den "Flashover" erkannt und ist in Deckung gegangen. Anhand eines Modelles, etwa so groß wie eine Getränkekiste, kann die Entwicklung eines Brandes in einem geschlossen Raum dargestellt werden, und was passiert, wenn der Raum geöffnet wird. Der Unterricht mit diesem "Musterrauchgashaus" gehörte zu der mehrtägigen Fortbildung, die mehr als 50 Feuerwehrleute aus dem nördlichen Landkreis Neu-Ulm kürzlich absolvierten. Die Teilnehmer dieser nach Angaben der Organisatoren ersten gemeinsamen "Realbrandausbildung im Atemschutzeinsatz" kamen von den Wehren in Aufheim, Wullenstetten, Witzighausen, Senden, Oberelchingen, Unterelchingen, Thalfingen, Nersingen, Unterfahlheim und Straß. Geübt wurde in den Gerätehäusern in Senden, in Thalfingen sowie auf dem ehemaligen Muna-Gelände in Straß. In Senden standen der Anschauungsunterricht anhand des Rauchgasmodells auf dem Lehrplan sowie der richtige Umgang mit Sprechfunk. In Thalfingen ging es darum, wie eine eingeschlossene oder verletzte Person aus einem brennenden Zimmer gerettet wird. Im Schlauchturm des Gerätehauses wurde der Einsatz in mehrgeschossigen Gebäuden simuliert: Mit dem schweren Schlauch die Treppe rauf, an der Rauchgrenze übernehmen die Kollegen mit Atemschutz. Richtig heiß wurde es den Feuerwehrmännern in Straß. In einem alten Bunker der früheren "Munitionsanstalt" wurden Holzpaletten angezündet, so dass in dem Unterstand Temperaturen von 250 bis 300 Grad herrschten. Die Aufgabe: Rauchgas abkühlen und in Vierergruppen rein, um nach möglichen Verletzten zu suchen. Länger als 15 Minuten war es in dem Bunker nicht auszuhalten, berichtet der Straßer Kommandant Peter März. "Dann war die Belastungsgrenze von Mensch und Material erreicht." Gerade das rechtzeitige Erkennen der eigenen Grenzen und die der Schutzkleidung sei eines der wichtigsten Ziele dieses Feuerwehr-Trainigslagers gewesen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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