29.10.2008

Weißenhorn: Herbstfest und Tag der offenen Tür

Kesselfleisch und Flammensäule In Weißenhorn beliebt: Nach dem Ritt zur Feuerwehr zum Essen Fettexplosionen, Kesselfleisch und Informationen. Für 550 Besucher des Weißenhorner Feuerwehrfestes gab es viel zu sehen und zu lernen. PATRICK FAUSS Weißenhorn Ab einer Temperatur von 180 Grad entzündet es sich selbst: Fett, das auf einem Herd oder in der Fritteuse zu hoch erhitzt wird. Beim Herbstfest mit Tag der offenen Tür im und um das Feuerwehrgerätehaus in der Illerberger Straße haben die Feuerwehrleute die Besucher über Gefahren im Umgang mit heißem Fett informiert. Klaus Kühner und Theo Hubel von der Weißenhorner Feuerwehr hatten einen Liter Fett zum Brennen gebracht und zeigten: Hat es sich erst einmal in einem Topf oder einer Pfanne entzündet, ist es schwierig, die Flamme zu löschen. Was ist also zu tun? "Deckel drauf", sagt Kühner. Das sei die einzige Methode, um das Feuer auszubekommen. Bis zu 20 Minuten dauere es, bis die Flammen erstickt sind. Immer wieder komme es vor, dass die Leute das brennende Fett mit Wasser zu löschen versuchen. Was dann passiert, zeigten die Feuerwehrleute bei der Vorführung. Durch feuerabweisende Sicherheitskleidung geschützt schüttete Theo Hubel ein Schnapsglas voll Wasser in die Flammen. Das Ergebnis: eine Stichflamme, mehr als einen Meter hoch. "Und das war nur ein Schnapsglas voll Wasser", mahnte Kühner. Meistens versuchten die Leute, mit größeren Mengen Wasser zu löschen. Das könne fatale Folgen haben. Aus einem Liter Wasser entstünde explosionsartig eine 1,7 Kubikmeter große heiße Wolke. Zwei Mal führten die Feuerwehrleute die beeindruckende Fettexplosion mit der winzigen Wassermenge vor. "Auf keinen Fall darf brennendes oder heißes Fett mit Wasser in Berührung kommen", wiederholte Kühner eindrücklich. Wer sich unsicher ist, solle bei einem Fettbrand lieber die Feuerwehr anrufen. Die Feuerwehrleute führten beim Fest auch die Ausrüstung und die Geräte vor, mit denen sie bei solchen Notfällen ausrücken und Hilfe leisten: sechs Großfahrzeuge, mit dabei die 30 Jahre alte Drehleiter, die kommendes Jahr ersetzt werden soll. Beim Stand der Jugendfeuerwehr gab es Informationen über Atemgeräte, Wärmekameras und Überdrucklüftern. Außer den vielen Informationen hatten die Besucher den reichhaltigen Mittagstisch mit Kesselfleisch und Floriansbraten zu verdauen. Das Herbstfest findet immer gleich nach dem Leonhardiritt in Weißenhorn statt, was für guten Besucherzustrom sorgt. "Doch ist das jedes Mal auch eine Doppelbelastung", sagt der Feuerwehrvereinsvorsitzende Uwe Kunze. Von 9 Uhr am Morgen gelte es einerseits, das Fest vorzubereiten, andererseits müssen die Feuerwehrleute auch die Straßen für den Umzug absperren. Eine Belastung, die die Feuerwehrleute aber nicht ohne Grund auf sich nehmen. Schließlich sorgen die zahlreichen Leonhardibesucher auch diesmal für volles Haus bei den Floriansjüngern. Zwischen 11 Uhr und 13 Uhr waren die etwa für 550 Besucher in der Feuerwehrhalle aufgestellten Biertische voll besetzt.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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