29.09.2008

Altenstadt: Wehr hat einen neuen Stützpunkt

"Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr." Unter diesem Leitspruch wurde gestern das erweiterte Feuerwehrhaus in Altenstadt gesegnet. Kreisbrandrat Raible eröffnete außerdem die Brandschutzwoche.

Von SWP Redakteurin INGE SÄLZLE-RANZ

Altenstadt Vor 36 Jahren wurde das alte Feuerwehrhaus in Altenstadt eingeweiht. Weil die Aufgaben der Wehr gewachsen und die Ansprüche an die technische Ausrüstung gestiegen sind, wurde es jetzt in einem Jahr Bauzeit für 1,2 Millionen Euro erweitert. "Das Resultat erfüllt uns mit Stolz", waren sich Bürgermeister Gustav Schlögel und Vertreter der Feuerwehr bei der Einweihung am Sonntag einig. Außer der Altenstadter Bevölkerung waren Kameraden aus dem ganzen Landkreis und aus Prad in Südtirol sowiezahlreiche Kommunalpolitiker zur Weihe in die Fahrzeughalle gekommen. Kreisbrandrat Alfred Raible eröffnete bei der Gelegenheit die Feuerwehr-Aktionswoche, besser bekannt als Brandschutzwoche.

Mit einem ökumenischen Gottesdienst, zelebriert vom katholischen Pfarrer Martin Jung und dem evangelischen Pfarrer Hans-Joachim Scharrer, wurde die Einweihungsfeier eröffnet. Beide gingen im Anschluss an den Festakt durch alle neuen Räume und segneten sie. Für ein gestern ebenfalls geweihtes neues Kreuz wurde im Schulungssaal auch gleich ein Platz gefunden.

"Das ist ein großer Tag für Altenstadt, unabhängig davon wie heute die Wahl ausgeht", drückte Bürgermeister Gustav Schlögel (SPD) mit feinem Humor und unter wohlwollendem Gelächter der Zuhörer seine Freude über das nach langen Vorarbeiten abgeschlossene Projekt aus. Er dankte dem Gemeinderat für die Entscheidung, das Haus umzubauen und zollte den Feuerwehrleuten "allerhöchsten Respekt" für ihre Hilfe. Schlögel betonte auch, dass der geplante Kostenrahmen von 1,2 Millionen Euro eingehalten worden konnte. Dem Kommandanten, Dr. Bernhard Schmidt, überreichte der Bürgermeister einen symbolischen Schlüssel.

Bernhard Schmid sagte, die Stützpunktfeuerwehr Altenstadt habe nun ein "funktionales und zukunftsfähiges Haus", wie es seine Mannschaft brauche. Mit einem großzügigen Multimedia-Lehrsaal, neuen Räumen für die Atemschutzwerkstatt, Büro und Funkraum, Aufenthaltsraum und Küche, sowie genügend Platz für die Jugend, neuen Tore und einem neuen Bodenbelag in der Fahrzeughalle, einer neuen EDV-Anlage und obendrein der Möglichkeit, im Notfall durch eine eigene Batterie von der allgemeinen Stromversorgung unabhängig zu arbeiten. Und dies alles sei mit Hilfe der Kommune, mehr als 1000 Arbeitsstunden der Feuerwehrleute und 47 000 Euro vom Förderverein verwirklicht worden.

Landrat Erich Josef Geßner beglückwünschte die Altenstadter Feuerwehr zu dem von Architekt Helmfried Stölzle geplanten neuen Gebäude, das allen Anforderungen gerecht werde. Bei bundesweit 200 000 Feuerwehreinsätzen, 600 Toten und drei Milliarden Euro Sachschaden pro Jahr müsse oberstes Ziel der mit dieser Veranstaltung beginnenden Brandschutzwoche sein, die Menschen für die in ihren Wohnungen schlummernden Brandquellen zu sensibilisieren. Geßner dankte aber auch den Feuerwehrmännern und -frauen für ihren ganzjährigen selbstlosen Einsatz im Dienste der Allgemeinheit.

Kreisbrandrat Alfred Raible betonte, dass ein Gerätehausumbau für eine Gemeinde wie Altenstadt ein finanzieller Kraftakt sei, da es keine staatlichen Zuschüsse dafür gebe. Nach seinen Glückwünschen erläuterte er den Sinn der Brandschutzwoche unter dem Motto "Brandschutz im Haushalt - Wir sorgen für Ihre Sicherheit, tun Sie es auch." Informationen dazu sollen übers ganze Jahr gestreut werden. Die meisten Brände werden durch falsches Verhalten ausgelöst, erklärte Raible: Die unbeaufsichtigte Kerze, das vergessene Essen auf dem Herd, Rauchen im Bett, Elektrogeräte im Standby-Betrieb seien Auslöser. Deswegen müsse schon im Kindergarten und in den Schulen auf die Gefahren des Feuers hingewiesen werden. Wesentlicher Beitrag, Brände zu vermeiden, wäre die Installation von Rauchmeldern.

Bei einem Tag der offenen Tür informierten sich gestern viele Gäste über die Arbeit der Feuerwehr. Auch die Rettungshundestaffel Schwaben führte auf dem Gelände Übungen durch. Zur Unterhaltung spielten die Musikgesellschaft Illereichen-Altenstadt und die Musikkapelle Waldstetten.

Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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