11.06.2008

Sendener Feuerwehr fackelt Eichenprozessionsspinner ab

Schädlingen eingeheizt Die Sendener Feuerwehr hat gestern selbst Feuer gemacht, um Raupen des Eichenprozessionsspinners zu verbrennen. Von der Drehleiter aus hatten die Einsatzkräfte die Nester zunächst vom Baum getrennt. NIKO DIRNER Senden "Antrax", "Sars" und "Vogelgrippe" steht auf der Box, aus dem die Sendener Feuerwehrmänner Stefan Rasel und Christoph Klein ihre Einmal-Schutzanzüge entnehmen. Mit solchen gefährlichen Krankmachern hatten es die Einsatzkräfte im Wald an der Ortsverbindungsstraße Witzighausen-Hittistetten gestern freilich nicht zu tun: Die zehn Mann waren ausgerückt, um dem Eichenprozessionsspinner den Garaus zu machen. Der Förster hatte gemeldet, dass sich die gesundheitsschädlichen Raupen auf vier Bäumen breit gemacht hatten. Die feinen Brennhaare der Raupe lösen beim Menschen allergische Reaktionen aus, die von Ausschlag bis zu Bronchitis und Asthma reichen. Deshalb werden die Tiere bekämpft. Die Raupen in Senden steckten zwar erst in der zweiten Verpuppung, aber die Stadt wolle in Absprache mit dem Landratsamt auf Nummer Sicher gehen, informierte Bürgermeister Kurt Baiker. Zumal direkt am Wald der Radweg vorbeiführt. Die zwei Sendener Feuerwehrleute gingen gestern kein Risiko ein, sondern packten sich vor ihrem Einsatz rundum ein. Kameraden dichteten obendrein die Ritzen zwischen Anzug und Atemmaske mit einem Klebeband ab. Dann transportierte die Drehleiter die beiden hoch zu den Kronen der Eichen. Mit einem Haarspray legte Rasel zunächst die Härchen der Raupen lahm, ehe Klein mit der Motorsäge Ast um Ast abtrennte und zu Boden warf. Unten wichen Kommandant Helmut Rogg und die anderen eingesetzten Kameraden vor den herumfliegenden Härchen zurück. Zwei weitere Feuerwehrleute zwängten sich derweil in die weißen Schutzanzüge, entzündeten den bereitgestellten Gasbrenner, und alsbald gingen in einer Metallwanne auf dem Radweg die ersten Zweige, Blätter und Raupen-Nester in Flammen auf. Nachdem der Leiterwagen ein Stück zurückgesetzt hatte, um die anderen befallenen Bäume anfahren zu können, lösten die beiden die Kameraden oben ab. Unter der Schutzkleidung herrsche eine enorme Hitze, erklärte Rogg. Rund zwei Stunden dauerte das Abfackeln bei Witzighausen auf Höhe der Lehmgrube Schwarz. Wahrscheinlich nicht der letzte Kampfeinsatz gegen den Eichenprozessionsspinner: In den kommenden Tagen wolle die Stadt die Bäume an allen Kinderspielplätzen der Stadt auf Nester untersuchen, kündigte Bürgermeister Baiker an.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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