10.03.2006

Tauwetter: Straßen und Keller überflutet

Tauwetter: Straßen und Keller überflutet Großeinsatz für Feuerwehren im ganzen Landkreis Landkreis (rost). Die große Schneeschmelze hat gestern im Landkreis Neu-Ulm zahlreiche Straßen überschwemmt und Keller überflutet. Die Feuerwehren waren vom Nachmittag an bis tief in die Nacht hinein im Dauereinsatz. Erst gegen 20 Uhr entspannte sich die Situation allmählich, da große Teile der Schneemassen abgetaut waren. Am schlimmsten betroffen war der Raum Attenhofen und Pfaffenhofen sowie Thalfingen. Der Sachschäden gehen in die Hunderttausende. Die über Nacht gestiegenen Temperaturen und der Regen am Vormittag brachten die Schneemassen vom vergangenen Wochenende innerhalb kurzer Zeit zum Schmelzen. Das Tauwasser konnte jedoch auf den durch den starken Frost der letzten Wochen hart gefrorenen Wiesen und Äckern nicht versickern. Die dreckige Brühe suchte sich eigene Wege und ergoss sich auf die tiefer liegenden Wohngebiete. Zwischen 16 Uhr und 18 Uhr stieg die Zahl der Hilferufe von Hausbesitzern, deren Keller voll gelaufen war, sprunghaft an. Grund: Viele waren tagsüber bei der Arbeit und entdeckten erst am Abend die böse Bescherung. Mit am schlimmsten betroffen waren die östlich der Hauptstraße gelegenen Wohngebiete in Attenhofen. "Dort sind die meisten Keller überschwemmt", berichtete der Weißenhorner Feuerwehrkommandant Wilhelm Schneider. Annähernd 100 Mann aus Weißenhorn und den Stadtteilfeuerwehren waren im Einsatz. Mit einem Bagger zogen die Wehrleute östlich von Attenhofen einen Graben, in dem das Wasser kontrolliert abgeleitet und von den Wohngebieten fern gehalten wurde. Auf der Hauptstraße wurden die Gullydeckel geöffnet, damit sie die Wassermassen besser schlucken können. Dadurch verschlechterte sich die Situation in Diepertshofen und Pfaffenhofen, weil der Regenwasserkanal sehr schnell randvoll war und die dortigen Wehren nicht mehr wussten, wohin mit dem Wasser. Der türkische Autohändler in der ehemaligen Gaststätte "Gemütliche Einkehr" wurde vollkommen überflutet und seine fünfköpfige Familie musste evakuiert werden, die Straße war zeitweise gesperrt. Die Feuerwehr pumpte das Wasser auf die Äcker in Richtung der Kuttentalmühle. In der Ahornstraße konnten die Wehrleute Schlimmeres verhindern, indem sie das vom Kellerberg herab fließende Wasser rechtzeitig abpumpten. Rund 100 Mann waren bis spät in die Nacht im Einsatz. Ähnlich die Situation in Elchingen. Dort bildeten sich ebenfalls Sturzbäche, die talwärts schossen und ebenfalls unzählige Keller hauptsächlich in Thalfingen unter Wasser setzten. Auch in Senden war die Feuerwehr im Dauereinsatz. So musste an der Lindenhofschule eine Sandsackbarriere errichtet werden, weil Tauwasser von der Halde in Sturzbächen Richtung Schule lief. Teile der Bachstraße wurden überflutet. Im Wohngebiet Brühl wurden zahlreiche Keller durch das Tauwasser überflutet. In Vöhringen lief die Unterführung der Riedhofstraße unter dem Autobahnzubringer für einige Stunden voll Wasser, weil der Landgraben über die Ufer getreten war. Unter Umständen müssen die Helfer heute schon wieder raus. Die Roth ist gestern abend bei Pfaffenhofen bedrohlich angestiegen und könnte überlaufen, befürchtete Feuerwehrkommandant Matthias Stölzle.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
WeißenhornNeu-Ulm LZ1Senden
zurück