06.03.2006

Neu-Ulm: Bowling-Anlage: Betreiber befürchten Einsturz

Bowling-Anlage: Betreiber befürchten Einsturz Nachts das THW alarmiert: Architekt gibt Entwarnung - Hausmeister und Privatleute haben Nase voll vom Schnee Neu-Ulm/Senden (wk). Gegen 1 Uhr ging beim Technischen Hilfswerk (THW) der Alarm ein: Die Betreiber der Bowling-Anlage am Allgäuer Ring befürchtete, eine Dachterrasse könnte den Schneemassen nicht mehr Stand halten. Unterstützt von der Neu-Ulmer Polizei wurden Statiker und Architekt aus den Betten geholt. Aber zwei Stunden später konnte Entwarnung gegeben werden. Unterdessen haben Hausmeister und Privatleute inzwischen die Nase voll von der weißen Pracht, wie die NUZ auf Nachfrage erfuhr. Fast wäre es in der Nacht zum gestrigen Sonntag wegen dem 1999 im umgebauten Gebäude einer früheren Markthalle am Allgäuer Ring eröffnete Bowlingcenter zu einem Großeinsatz der Hilfskräfte gekommen: Gegen 1 Uhr wurde die Neu-Ulmer THW-Zentrale von einem Hilferuf erreicht: Die Betreiber der Anlage befürchteten, dass eine Dachterrasse mit größeren Pflanzkübeln die Schneemassen möglicherweise nicht mehr verkraften könne und einstürzen könne. Aus dem Bett geholt THW-Chef Helmut Kirchhauser informierte die Neu-Ulmer Polizei und gemeinsam wurde ein Statiker aus dem Bett getrommelt. Der wiederum verwies auf den Architekten. Als der Fachmann erreicht wurde, gab er umgehend Entwarnung: Das Bauwerk sei so stabil, dass sogar ein Lkw darauf fahren könne. Ein Abräumen der Schneemassen durch Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW war daher nicht mehr erforderlich. Einen Haufen Arbeit bescherte der 24-stündigen Flockenwirbel dagegen Hausmeistern von Wohnanlagen und private Häuslebesitzern. In Senden betreuen Horst Störmer und Kurt Görmiller den Wohnpark Illertal. "Seit Samstag 4 Uhr sind wir beim Räumen", sagte gestern Kurt Görmiller. Mit einem Kleintraktor, an dem Schneeschild und Salzstreuer befestigt sind, müssen die Gehwege und Zufahrten von den Schneemassen befreit werden. Die Streckenlänge beläuft sich auf immerhin fünf Kilometer. Aber nicht überall kommt der Traktor hin: An Kellereingängen ist Schippen mit der Schaufel angesagt. Erstmals wurde Samstag bis 9 Uhr geräumt, dann noch einmal nachmittags von 16 bis 19 Uhr und zum dritten Mal Sonntagmorgen von 4.30 bis 9.30 Uhr: Da halfen sogar Anwohner beim Kampf gegen die sich bis auf 40 Zentimeter auftürmende weiße Pracht. "In diesem Jahr haben wir schon 27 Mal räumen müssen", es sei mindestens zweimal soviel gefallen wie sonst, glaubt Görmiller. Noch nie so viel Nicht nur er hat allmählich die Nase gestrichen voll vom hartnäckigen Winter. In Wullenstetten mussten bei einem Privatgrundstück 40 Meter Gehsteig und auch das Gewächshaus vom Schnee geräumt werden, Vater und Sohn waren acht Stunden im Einsatz. "Obwohl mir der Schnee eigentlich gefällt", sagte die Hausfrau Martha Häusler, "aber nun ist es eigentlich genug." Noch nie in den vergangenen 50 Jahren habe sie Anfang März so viel Schnee erlebt, wie am vergangenen Wochenende.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
Neu-Ulm LZ1
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