11.04.2008

Kommandanten- und Verbandsversammlung (SWP)

Diskussion über Schutzkleidung Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr im Landkreis Neu-Ulm Zurzeit wird in der Feuerwehr diskutiert, die Einsatzkleidung um Überhosen zu erweitern, die vor Hitze schützen. Kreisbrandrat Alfred Raible rät davon ab, er hält die Zusatzausrüstung für gefährlich. INGRID WEICHSBERGER Illerberg Im Landkreis Neu-Ulm gibt es zurzeit 70 Freiwillige Feuerwehren und sieben Werkfeuerwehren: insgesamt 3346 aktive Frauen und Männer. Dazu kommen 46 Jugendgruppen mit 491 Jugendlichen. Diese wurden von ihren Kommandanten in der jüngsten Dienst- und Verbandsversammlung der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Neu-Ulm in der Turn- und Festhalle in Illerberg vertreten. Ein Arbeitstreffen ohne öffentliche Personaldiskussionen. Kreisbrandrat Alfred Raible berichtete über die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit und neue Entwicklungen bei den Rettungsdiensten. An die 1700 Feuerwehrleute haben Weiterbildungslehrgänge absolviert, sagte Raible. So waren etwa 62 Atemschutzträger dabei, als der Brandübungscontainer des Landesverbandes vorübergehend im Kreis stationiert war. Ziel: Feuerwehren, die über eine Atemschutzausrüstung verfügen, sollen eine neue, praxisorientierte Leistungsprüfung ablegen. Das Abzeichen, das die Teilnehmer nach erfolgreichem Abschluss erhielten, diene nicht als Schmuck für die Uniform, sondern sei ein Nachweis ihrer Fortbildung. In diesem Zusammenhang informierte der Kreisbrandrat die Kommandanten darüber, dass er gegen die Anschaffung von Hitze abwehrenden Überhosen für Atemschutzträger sei. Ausgerüstet mit dieser Schutzhose, nehme der Geräteträger erst sehr spät wahr, dass er sich während des Einsatzes an eine Stelle herangewagt habe, an der er sehr großer Wärmeeinwirkung ausgesetzt ist - so spät, dass dies für ihn verheerende Folgen haben könne. Raible führte einen Unfall in Tübingen an, bei dem zwei Feuerwehrleute starben. Die Spezialhosen kosten 150 bis 200 Euro pro Stück. Der Gemeinde-Unfallversicherungsverband bestehe nicht darauf, dass diese Überhose getragen werde. In dessen Richtlinien für den Einsatz von Atemschutzträgern werde eine Schutzkleidung mit einem mehrlagigen Aufbau empfohlen. Auch hier gelte, dass die Ausrüstung aufgrund der starken Dämmung den Träger belasten könne, wenn die Körperwärme nicht abgeführt werden kann. Raible: "Wir sind an einem Punkt angekommen, wo der Feuerwehrangehörige vor der Schutzkleidung geschützt werden muss." Viel besser sei es, die Leute so auszubilden, dass sie die Gefahren beim Atemschutzeinsatz erkennen und sich richtig verhalten.

Einsätze

Bei der Kommandantenversammlung hat Kreisbrandmeister Alfred Raible über die Einsatzzahlen der Feuerwehren im Landkreis berichtet. Die Einsätze der Feuerwehren gingen im vergangenen Jahr von 3150 (im Jahr 2006) auf 2841 zurück. 266 Brände waren zu löschen, in 1966 Fällen haben Feuerwehren technische Hilfe geleistet. Zugenommen hat die Zahl der Fehlalarmierungen: von 230 auf 269; die meisten seien auf fehlerhafte Brandmelder zurückzuführen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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