26.03.2008

Ölunfall, Brand, Hochwasser: Neue Feuerwehr-Teams sofort abrufbar

Landkreis/Illertissen (mke-) - Noch effektiver werden die Feuerwehren im Kreis im Katastrophenfall Hilfe leisten können. Derzeit stellen sie "schnelle" Einheiten auf. Mehrere Dutzend Mann sind dann binnen sechs Stunden einsatzbereit - ob bei Hochwasser, Ölunfällen oder Bränden. Im Rahmen der länderübergreifenden Katastrophenhilfe können sie von Landkreisen, Bundesländern und den Nachbarstaaten Europas angefordert werden, sagt Kreisbrandrat Alfred Raible. Auslöser war die Schneekatastrophe im Februar 2006, die Niederbayern heimsuchte: Binnen weniger Stunden fiel so viel Schnee, dass Dächer einzustürzen drohten. Der Freistaat möchte seither die Einsatzkräfte besser koordinieren. Die Feuerwehren sind aufgerufen, Einheiten aufzustellen, die binnen Stunden in Krisengebiete abrufbar sind. "Das kann ein Schneechaos in Bayern sein, ein Hochwasser in Franken, ein Waldbrand in Griechenland", sagt Alfred Raible. Die Feuerwehren im Kreis wollen eine Grundeinheit mit Löschfahrzeugen, Einsatzwagen und 110 bis 120 Mann einsatzbereit halten. Außerdem sollen zwei Hochwasser-Teams aufgestellt werden, ausgerüstet mit Pumpen und Sandsäcken. Bei der Bekämpfung von Öl und von atomaren, biologischen und chemischen Stoffen will sich der Kreis Neu-Ulm die Arbeit mit dem Kreis Günzburg teilen. "Das sind aber bisher nur unsere Vorschläge, die wir der Regierung von Schwaben melden werden", betont Raible. Ob sie genehmigt werden, sei offen. Dachschäden und größeren Windbruch sollen die Kreisfeuerwehren nicht beseitigen: "Das ist nicht unsere Aufgabe", sagte Raible bei der Mitgliederversammlung der Feuerwehr Illertissen. Diese stellt für die überörtliche Hilfe ein Löschfahrzeug, einen Versorgungs-Lkw und einen Mehrzweckwagen bereit. Mit der Gründung der "schnellen" Einheiten wird den Feuerwehren die Einsatzplanung erleichtert. Katastrophenschutz lag schon immer in der Aufgabe der Wehren. Jedoch war die Organisation kompliziert: "Wir haben sehr viel rumtelefoniert", sagt Raible. Bürgermeister mussten den Einsatz genehmigen. Das entfällt: "Trifft jetzt ein Hilfeersuchen ein, verständigt die Feuerwehreinsatzzentrale in Neu-Ulm direkt die neuen Einheiten", erklärt der Kreisbrandrat das Verfahren. Die Verantwortlichkeiten stehen fest. "Wir können einfach sagen: Hier oder dort ist unser Treffpunkt, um 10 Uhr ist Abmarsch, fertig."
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
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