14.03.2008

Illertissen: Neuer Kommandant gewählt

Feuerwehr nicht länger kopflos Illertissen (mke-) - Nachdem ein Seebeben die Steuermannschaft der Illertisser Feuerwehr erschüttert hatte, gibt es jetzt einen neuen Kapitän: Die Feuerwehr wählte mit großer Mehrheit Erik Riedel zum neuen Kommandanten. Der 35-Jährige war zuvor zweiter Vorsitzender des Feuerwehrvereins. Der neue Kommandant möchte Ruhe und Konzentration in das Team bringen: "Die letzte Wahl hatte viele Wellen geschlagen." Jetzt hoffe er, dass die Wehr wieder in ein ruhigeres Fahrwasser komme, sagte Riedel nach seiner Wahl im Feuerwehrhaus. Riedel erhielt die Unterstützung 54 Stimmberechtigter und drei Gegenstimmen. Wahldebakel im Februar Die Illertisser Feuerwehr hatte bei der ursprünglichen Wahlversammlung vor knapp vier Wochen ein Debakel erlebt: Der damals amtierende Kommandant Alfons Birnbrigl erreichte mit 32 Ja- und 27 Nein-Stimmen nur eine dünne Mehrheit und nahm das Amt deshalb nicht an. Bürgermeisterin Marita Kaiser hofft, dass der neue Führungsmann jetzt wieder Ruhe in die Truppe bringt. Sie sagte Erik Riedel ihre Unterstützung zu. "Das Amt ist eine große Verantwortung für einen jungen Mann. Sie werden das schaffen", ermutigte sie den Kommandanten nach der Wahl. Änderungen im Vereinsvorstand Erik Riedel möchte in seiner Arbeit die technische Ausstattung der Feuerwehr auf dem Stand der Zeit halten (siehe Nachgefragt). Da Riedel bisher zweiter Vorsitzender im Feuerwehrverein war, brachte seine Wahl zum Kommandanten auch im Verein Änderungen: Der Illertisser trat als zweiter Vorsitzender zurück, um kein Doppelamt auszuüben. Die Mitglieder wählten an seiner Stelle Klaus Butterhof. Neuer Schriftführer ist Ivo Rembold. Erster Vorsitzender bleibt Wilhelm Schmid. Die Feuerwehr ist eine Einrichtung der Stadt. Sie wird vom privaten Feuerwehrverein unterstützt.

Riedel: Ich will Diplomat sein

Nachgefragt Bei dem Neuen Kommandanten der Feuerwehr Illertissen Die Illertisser Feuerwehr will nach der Wahl Erik Riedels zum Kommandanten ihre Führungsdiskussion beenden. Die IZ-Redaktion fragte ihn, wie er seine Sacharbeit gestalten will. Herr Riedel, was werden die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Riedel: Wichtig ist, dass wir bei der technischen Ausstattung mit der Zeit gehen. Beispielsweise benötigen wir bei Autounfällen immer speziellere Geräte: Da die Autos sicherer und stabiler gebaut sind, wird es bei einem Unfall immer schwerer, Verletzte zu bergen. Die jetzige Ausstattung der Feuerwehr ist nicht ausreichend? Riedel: Doch, die Stadt hat uns hier immer sehr unterstützt. Ein großes Problem ist, dass wir unsere Technik kaum mehr unterbringen. Unser Gerätehaus wurde 1982 bis 1984 erbaut und wird zu klein. Wir müssten es noch heute ausbauen: Da der Freistaat den Feuerwehren derzeit die Katastrophenhilfe überträgt, haben wir beispielsweise viel neue Ausrüstung für den Hochwasserschutz: Pumpen, Gefahrgutbehälter, Sandsäcke. Das braucht alles Platz für die Lagerung. Junge Leute sind beruflich sehr eingespannt. Nachwuchssorgen haben Sie nicht? Riedel: Nein, wir stehen sehr gut da. 25 Jugendliche sind bei uns aktiv. Die Arbeitgeber haben meist großes Verständnis. Die Feuerwehr hat eine Führungskrise erlebt. Wie wollen Sie die Mannschaft zusammenhalten und führen? Riedel: Ich will ein Diplomat sein, mit Fingerspitzengefühl führen und die Kameradschaft pflegen. Eine Feuerwehr funktioniert nur gut, wenn die Kameradschaft gut ist. Sie sind seit 1986 bei der Feuerwehr. Was motiviert sie? Riedel: Es macht mir Freude, für meine Mitmenschen da zu sein. Für alle gleichermaßen. Die Feuerwehr macht keinen Unterschied. (mke-)
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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