31.12.2007

Wenn es brennt, ist auf sie Verlass / Menschen des Jahres

Wenn es brennt, ist auf sie Verlass Menschen des Jahres IZ-Redaktion würdigt den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren Von Bernhard Junginger Illertissen Es gehört seit einigen Jahren zur guten Tradition, dass die Illertisser Zeitung zum Jahreswechsel die Menschen des Jahres aus der Region kürt. Es kann sich um Einzelpersonen handeln oder Gruppen, um Menschen, die durch große Leistungen aufgefallen sind oder wichtige Dinge im Stillen vollbracht haben. Wichtigstes Kriterium für die Kür der Menschen des Jahres ist dabei für die IZ-Redaktion, dass es sich um Menschen handelt, die sich für andere Menschen einsetzen, die nicht zuerst nach dem eigenen Wohl fragen, sondern nach dem ihrer Mitbürger. Die Mitglieder der Illertisser Hospiz-Gruppe waren schon einmal unsere Menschen des Jahres, ebenso die Männer und Frauen des Fördervereins Wachkomapatienten Illertissen und Umgebung. Viele Vorschläge Auch in diesem Jahr hat die IZ-Redaktion lange überlegt und diskutiert, wer unsere Menschen des Jahres sein könnten. Viele Vorschläge wurden gemacht und diskutiert. Es gibt in der schönen Region zwischen Iller, Roth und Günz viele Menschen und Gruppen, so wurde bei der Auswahl einmal mehr klar, die sich für andere Menschen einsetzen. Zahlreich sind die leuchtenden Beispiele des Gemeinsinns in einer Welt, die immer härter, egoistischer und selbstbezogener zu werden scheint. So gibt es viele, die unsere symbolische Auszeichnung verdient hätten. Diejenigen, die am Ende das Rennen gemacht haben, standen am Anfang des Auswahlprozesses noch gar nicht auf der Liste - ein Zeichen dafür, dass ihr Einsatz mittlerweile schon fast selbstverständlich geworden ist. Doch ist es selbstverständlich, sein eigenes Leben, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen, um das Leben anderer, meist völlig fremder Leute zu retten? Ist es selbstverständlich, Hochwasser, Feuer und Rauch, Sturm und Hagel zu trotzen, um das Hab und Gut unbekannter Menschen zu schützen? Ist es selbstverständlich, den größten Teil der kostbaren Freizeit zu opfern, um für den Ernstfall gerüstet zu sein? Ist es selbstverständlich, dies alles freiwillig und ehrenamtlich zu tun? Nicht selbstverständlich Nein, das alles ist nicht selbstverständlich, findet die Redaktion der Illertisser Zeitung. 2007 ist das wieder einmal klar geworden. Die Bilder vom Großbrand im Illertisser Kühlhaus, von der ungebändigten und unberechenbaren Gewalt des Feuers, von tagelangem Qualm, sie werden im Gedächtnis der Menschen in der Region bleiben. Entgegengestellt haben sich dem Jahrhundert-Brand die Männer der Freiwilligen Feuerwehr. Und ihnen gilt unsere Auszeichnung Menschen des Jahres. Doch gemeint sind keineswegs nur diejenigen, die beim Kollmer-Brand im Einsatz waren. Unsere Menschen des Jahres sind alle Feuerwehrleute aus der Region und natürlich auch freiwillige Retter und Katastrophenschützer anderer Organisationen. Die besondere Wertschätzung gebührt ihnen selbstverständlich ständig, nicht nur in diesem Jahr, weil es da eben besonders heftig gebrannt hat. Die Illertisser Katastrophe aber hat einmal mehr gezeigt, was die Feuerwehrleute, zum Glück gehören dazu auch immer mehr Frauen, zu leisten imstande und bereit sind. Einsätze unter widrigsten Bedingungen und unter höchster Lebensgefahr, Tage und Nächte ohne Schlaf, wochenlanges Aufräumen und Nachbearbeiten. Nicht nur die schwierigen Einsätze am Katastrophenherd, nein, gerade auch die scheinbar unspektakulären Tätigkeiten im Hintergrund sind es, die unseren Respekt verdienen. Dass es auch bei der Feuerwehr mal kriselt, dass dort, wo alle nur helfen wollen, auch mal geschimpft wird oder Uneinigkeit über die Art der Führung besteht, dass Einsätze im Nachhinein auch kritisch unter die Lupe genommen werden, gehört dazu, beweist Eifer und Engagement. Im Übrigen gibt es wohl kaum eine Organisation, vor allem nicht in dieser Größe, in der es nicht einmal kracht. Die Bürger der Region können stolz auf ihre Freiwilligen Feuerwehren und ihre Frauen und Männer sein. Und das natürlich nicht nur in diesem, sondern in jedem Jahr. Zu hoffen bleibt, dass die Menschen und damit auch die Feuerwehren im kommenden Jahr von größeren Katastrophen verschont bleiben.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
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