28.12.2007

Nach Kaminbrand in Buch: Informationen zum Thema Kaminbrand

Falsches Brennmaterial und zu wenig Luft Buch/Pless/Illertissen (wk) - Der Brand eines Kamins in Buch am Heiligen Abend verlief glücklicherweise glimpflich. Am 1. Weihnachtsfeiertag überprüfte Klaus Nitsche den Rauchabzug des älteren Wohnhauses noch einmal auf mögliche Glutnester. Ein größerer Schaden war aber nicht entstanden, hat der Bezirkskaminkehrermeister aus Pless (Landkreis Unterallgäu) festgestellt. Die Ursachen eines Kaminbrandes liegen vor allem an falscher Bedienung des Ofens und an nicht geeignetem Brennmaterial. Immer mehr Holzöfen Allein 2005 wurden in Schwaben 465 Kaminbrände in 189 Kehrbezirken registriert weiß die Kaminfegerinnung. Nicht immer geht es dabei so harmlos aus wie in Buch. Und Nitsche rechnet mit steigenden Fällen dieser Art. Denn seit die Energiepreise drastisch klettern, stellen sich immer mehr Leute Holzöfen in die Häuser. "Viele haben mit der Bedienung aber kaum Erfahrung", weiß der Kaminkehrermeister, "weil sie bisher nur den Thermostat höher drehen mussten." Auf die zunehmende Zahl der Kaminöfen hat der Freistaat reagiert: Ab 1. Januar müssen solche Feuerstätten vor der Inbetriebnahme vom Kaminkehrer offiziell abgenommen werden. Wer einen älteren oder modernen Holzkamine nutzt, sollte auf jeden Fall auf genügend Mindestabstände des Kamins im Gebäude zu brennbaren Bauteilen und Materialien achten: Mindestens fünf Zentimeter bei einem einschaligen Kamin, mindestens zwei zu Holzbalken und bei großflächigen Bauteilen auch fünf Zentimeter bei einem mehrschaligen Kamin. Alte Kamine sind meist nur einschalig gebaut, so Nitsche. Die Abstände der Feuerstätten und Rauchrohre zu brennbaren Baustoffen sollten mindestens 40 Zentimeter betragen. Kommen die Flammen wie im Fall Buch direkt aus dem Schornstein, darf das Feuer auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden, sondern muss durch Sauerstoff Entzug erstickt werden. Der durch den im heißen Kamin entstehende Dampfdruck des Löschwassers würde den Schornstein regelrecht zerreißen, weiß Nitsche. Kaminbrände haben meistens zwei Ursachen: Es wird falsches, dass heißt in der Regel zu nasses Holz verheizt. Die Abgase durch unvollständige Verbrennung führen zu Rußablagerungen im Rauchrohr und im Schornstein. Auch die falsche Bedienung der Feuerstätte kann diese Folgen haben. Zuwenig beziehungsweise ein drosseln der Verbrennungsluft führt ebenfalls zu Glanzruß-Ablagerungen. Grund ist oft vermeintliche Sparsamkeit, um zu schnelles Abbrennen des Feuermaterials zu verhindern. Werden dann Brennstoffe mit langflammiger Verbrennung wie zum Beispiel Nadelhölzer verfeuert, können die Flammen und auch Funken über das Rauchrohr bis zum Kamin durchschlagen und dort den Glanzruß an den Wänden entzünden. Regelmäßige Kontrollen und Reinigung der Feuerstätten und der Kamine sind daher auch die beste Vorsorge gegen Brandfälle. Ein zugesetzter Kamin wird vom Kaminkehrermeister mit speziellen Reinigungsgeräten "ausgebrannt" oder "ausgeschlagen" und ist dann wieder benutzbar. Bei etwa 2600 Haushalten, die Bezirkskaminkehrermeister Nitsche pro Jahr kontrolliert, liegt die Beanstandungsquote bei fünf bis zehn Prozent.Viele dieser Fälle können jedoch durch Beratung und Hinweise über richtiges Heizen mit Holz durch den Kaminkehrer abgestellt werden. Als Faustregel gibt der Fachmann folgende Tipps für das Heizen mit Holzöfen: - Die Verbrennung sollte mit "lebendiger Flamme" erfolgen; - die Holzscheite sollten im Durchmesser möglichst Flaschengröße nicht überschreiten und gespalten werden. Das Holz sollte mindestes zwei Jahre gelagert sein und eine Restfeuchte von unter 20 Prozent haben.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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