21.02.2006

Senden: Wassernotstand durch defekte Pumpe

Wassernotstand durch defekte Pumpe Fehler in der Elektronik - Feuerwehr legt Notleitung Von unserem Redaktionsmitglied Wolfgang Kahler Senden Ein Pumpendefekt verbunden mit einem elektronischen Übertragungsfehler war der Auslöser für den Wassernotstand am vergangenen Sonntag in einigen Sendener Stadtteilen. Erst am späten Abend, nachdem alle Rohrleitungen ergebnislos abgesucht worden waren, wurde der Fehler im Versorgungsbrunnen südlich des Großen Baggersees entdeckt. Der Defekt wurde notdürftig behoben, ab 23 Uhr sprudelte das lebenswichtige Nass wieder aus den Leitungen. Insgesamt 3000 Haushalte mit etwa 9000 Personen waren vom Wassermangel betroffen. Bürgermeister Kurt Baiker gab gestern gegenüber den Medien noch einmal einen Abriss der Ereignisse am Sonntag. Danach kam die erste Störmeldung gegen 10 Uhr auf elektronischem Weg bei Wassermeister Dieter Settele an, dass eine Pumpe ausgefallen sei. Durch eine Servicefirma wurde der Defekt zunächst behoben. "Die Datenverarbeitung zeigte Volllast an", erläuterte Baiker. Eine Stunde später ließ der Wasserdruck dramatisch nach. Die Hochbehälter Wullenstetten und Aufheim mit 400 Kubikmeter und 800 Kubikmeter liefen leer, der Nachschub blieb aus, in den Stadtteilen Hittistetten und Witzighausen kam kein Tropfen mehr aus den Leitungen. Gegen 11.30 Uhr begann die Fehlersuche nach einem vermuteten großen Leck in den Hauptrohren mit einem Durchmesser von etwa 40 Zentimetern. Gegen 15 Uhr wurde mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm eine Notversorgung an zwei normalerweise geschlossenen Übergabestellen vereinbart. Gegen 18 Uhr baute die Sendener Feuerwehr eine 1,5 Kilometer lange Schlauch-Notleitung vom Neu-Ulmer Stadtteil Hausen zum Aufheimer Hochbehälter auf. Zeitgleich wurde die Bevölkerung mit Lautsprecherwagen, Handzetteln und Radiomeldungen informiert, dass sie das nun spärlich fließende Wasser abkochen müsse. Diese Anweisung gilt weiter, bis das Gesundheitsamt Unbedenklichkeit der untersuchten Wasserproben bescheinigt. Weil das Leck immer noch nicht gefunden war, die Pumpen aber angeblich störungsfrei liefen, wurde die Prüfung nun auch auf den Versorgungsbrunnen südlich des Großen Baggersees ausgebaut. Dort wurde Sonntagabend gegen 21.30 Uhr festgestellt, dass eine der großen Pumpen nicht mehr arbeitete. Ohne deren Leistung könnten aber die 40 Höhenmeter zu den Hochbehältern in Wullen- stetten und Aufheim nicht bewältigt werden. Nach erster Einschätzung dürfte ein elektrischer Defekt den Stillstand verursacht haben, allerdings wurde dieser Fehler durch die erst vor einem Vierteljahr installierte elektronische Datenübertragung nicht angezeigt. Mit einer Notreparatur wurde die Pumpe wieder funktionsfähig gemacht, sodass sich schon gegen 23 Uhr wieder Druck in den Leitungen aufbaute und die Hochbehälter gefüllt wurden. Insgesamt waren 3000 Haushalte mit etwa 9000 Personen in den Stadtteilen Aufheim, Hittistetten, Witzighausen und Wullenstetten vom Wassermangel betroffen, deutlich mehr als noch am Sonntagnachmittag vom Rathaus bekannt gegeben. Trinkwasservorrat wird ausgebaut "Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen", sagte Bürgermeister Baiker. Das Krisenmanagement habe funktioniert, die Bevölkerung wurde rechtzeitig informiert und habe verständnisvoll reagiert. Die Trinkwasserkapazität wird dieses Jahr mit zwei neuen Hochbehältern in Wullenstetten auf gut 4200 Kubikmeter erweitert. Das müsste für einen Tagesvorrat reichen, so Baiker.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
WitzighausenAufheimSendenWullenstetten
zurück