24.11.2007

Senden: Dank an den Unermüdlichen

WÜRDIGUNG / Erwin Rogg zum Ehrenbürger der Stadt Senden ernannt Dank an den Unermüdlichen Rathauschef Baiker: "Wir alle brauchen Dich!" - Landrat nennt ihn bescheiden Senden hat einen neuen Ehrenbürger. In einem Festakt hat Rathauschef Kurt Baiker dem Stadtrat und Dritten Bürgermeister Erwin Rogg die besondere Auszeichnung verliehen. Baiker nannte den 80-Jährigen ein Vorbild an ehrenamtlichem Einsatz. Er habe Senden mitgestaltet. NIKO DIRNER SENDEN Erwin Rogg sprintet die Stufen zur Bühne hinauf. "Immer in Bewegung", diesem Motto bleibt er als 80-Jähriger treu. Weil Rogg auch viel bewegt hat, stürmt er nun der höchsten Auszeichnung entgegen, die bayerische Kommunen zu vergeben haben: der Ehrenbürgerwürde. Oben überreicht ihm der Sendener Bürgermeister Kurt Baiker die Ernennungsurkunde, und das Publikum im großen Saal des Bürgerhauses erhebt sich zu minutenlangem Applaus. Man spürt: Der Kaminkehrer, Freie-Wähler-Stadtrat und Dritte Bürgermeister, der in zahlreichen Vereinen aktiv ist und die Freiwillige Feuerwehr in Senden mitaufgebaut hat, ist beliebt und gehört zum Urgestein der Illerstadt. "Erwin Rogg ist einer der kommunalpolitischen Baumeister des heutigen Sendens", sagte Baiker in seiner Laudatio. Nach seiner Lehre zum Kaminkehrer zog der im Allgäu geborene Rogg 1965 nach Senden. Als Marktrat, später Stadtrat habe er von 1971 an mitgeholfen, die Bürger der damals noch selbstständigen Gemeinden rund um Senden von den Vorteilen einer gemeinsamen Kommune zu überzeugen. "Dabei hatte er das Glück, als Kaminkehrer in jedes Haus zu kommen und viele Gespräche führen zu können", sagte Baiker. Rogg habe entscheidende Anteile am heutigen Gesicht der Stadt Senden. Baiker erinnerte auch an die zweite "große Liebe" des am 18. November 1927 Geborenen: die Feuerwehr. Von 1967 bis 1987 war Rogg Kommandant der Freiwilligen Wehr Senden, er war auch Kreisbrandmeister und Kreisbrandinspektor. "In seiner Feuerwehr ist er zuhause", sagte Baiker. Die Verbundenheit mit den Rettern war daran ablesbar, dass im Publikum viele Kameraden in Ausgehuniform saßen. Tag für Tag viel Arbeit Baiker wies darauf hin, dass der Stadtrat, Kreisrat und Bürgermeister Rogg nicht nur in vielen Vereinen aktiv ist, sondern jeden Tag ein "gewaltiges Arbeitspensum im kommunalen Ehrenamt" leiste. So überbringt der 80-Jährige Glückwünsche für die Stadt. "Er ist begehrt und beliebt, unterhält, versprüht Geist und Witz. Er liebt seine Sendener." Im Stadtrat werde Rogg von allen Fraktionen respektiert. "Seine Art der Diskussion ist vermittelnd, anerkannt, geschätzt. Sein Wort hat Gewicht." Wie berichtet, will der 80-Jährige im Kärz 2008 erneut für Stadtrat und Kreistag kandidieren. Rogg sei vorbildlich sagte der Bürgermeister, und nannte ihn ein Beispiel für "aktiven und positiven Bürgersinn". Maßstab seines Handelns sei, "es gerecht zu machen". Und weiter: "Wir alle brauchen Dich!" Auch der Neu-Ulmer Landrat Erich Josef Geßner lobte den Kommunalpolitiker. Er habe die Ehrung offenbar verdient, sei dafür doch eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Stadtrat nötig. Wer mit 80 Jahren noch so fit sei, dem müssen Beruf und Ehrenamt "immer Freude gemacht haben". Erwin Rogg sei ein aufrechter, liebenswürdiger und bescheidener Mensch. "Und in Feuerwehrkreisen spricht jeder mit Hochachtung über Ihre Leistungen." Weitere Dankesworte sprachen Lieselotte Auhuber, Vorsitzende der Chorgemeinschaft Senden, sowie Claus Zanker, Vorsitzender der Musikvereinigung Senden-Ay-Oberkirchberg - beiden Vereinen ist Erwin Rogg seit Jahrzehnten verbunden. Der Männerchor trug dem Jubilar drei Lieder vor, die Musiker umrahmten den Festakt. Der neue Ehrenbürger ist sichtlich gerührt: "Das ist eine besondere Ehre", sagt Rogg und bedankt sich außer bei den Laudatoren bei seiner Familie: "Man muss sagen, ich war selten daheim." Zum Schluss bittet der Mann des Abends: "Helfen wir zusammen, damit die Stadt Senden etwas bleibt. Auch der beste Händel hat keinen Wert." Danach feuern die Sportschützen Aufheim Salutschüsse ab, und Erwin Rogg kommt aus dem Händeschütteln nicht mehr heraus.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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